Auf dem Album präsentieren sich die Söhne in reduzierter Besetzung, ergänzt durch Sängerin Stephanie „Phallée“ Neigel. Foto: dpa/Claus Morgenstern

Im 25. Jahr des Bestehens der Söhne Mannheims nutzen vier Musiker der Gruppe eine kreative Pause zu einem federleichten eigenen Album.

Mannheim - Bitte anschnallen. Das Musikerkollektiv Söhne Mannheims segelt mit seinem neuen Ableger Jazz Department auf zehn Liedern durch wunderbare Klangwolken. Federleicht im Ton, aber durchaus bedeutungsschwer im Text kommt das namenlose Debütalbum daher. Die meisten Songs sind Klassiker der Söhne und stammen aus der Feder des langjährigen Kapellmeisters Michael Herberger und des wegen kontroverser Aussagen umstrittenen Sängers Xavier Naidoo. Beide gehören schon einige Zeit nicht mehr zur Kernmannschaft der Band.

Söhne in reduzierter Besetzung

Auf dem Album präsentieren sich die Söhne in reduzierter Besetzung, ergänzt durch Sängerin Stephanie „Phallée“ Neigel. „Ralf Gustke, Michael Koschorreck und ich sind die Jazz-Heads bei den Söhnen und haben schon einige Jazz-Produktionen gemacht“, erzählt Produzent Edward Maclean. „Wir dachten uns: Warum probieren wir nicht mal aus, wie Söhne-Songs mit anderen Arrangements und anderer Instrumentierung klingen?“ Das Trio überredete Söhne-Mannheims-Sänger Michael Michael Klimas zum Mitmachen und entschied sich dann noch für Phalleé, eine Nichte von Sängerin Julia Neigel („Schatten an der Wand“). „Wir wollten hören, wie eine Frau die Söhne-Songs interpretiert“, sagt der Bassist.

Quintett beweist Spielfreude

Die Mischung stimmt - gleich vom Album-Opener „Das hat die Welt noch nicht gesehen“ an. Die Abteilung „Jazz“ der Söhne spielt mit großer Leichtigkeit, ohne in musikalische Belanglosigkeit abzurutschen. „Der Jazz bringt die Texte anders zur Geltung“, meint Maclean. „Er bringt die emotionale Kraft und die Spiritualität der Söhne-Songs sehr klar und gleichzeitig auf eine ganz neue Art zu Gehör.“ Mit „Breathe“ und „Alles ist schon da“ gibt es auch zwei Eigenkompositionen. „Sie definieren unsere musikalische Vision“, sagt der Produzent.

Mit Spielfreude lotet das Quintett seine Möglichkeiten aus. Und wie geht es weiter? „Unser Debütalbum soll kein Unikat bleiben“, kündigt Maclean an. Sicher sei, dass es künftig mehr Eigenkompositionen geben soll. „Aber bevor wir weiterplanen, wollen wir jetzt erst mal dem Virus trotzen - und so viele Auftritte wie möglich spielen.“