Manche Hunde können sich mit dem Autofahren erst gar nicht anfreunden. Mit etwas Geduld und Übung klappt es dann aber oft doch. Foto: dpa/Christin Klose

Ein Spaziergang im Grünen oder ein Besuch beim Tierarzt: Es gibt Situationen, wo der Hund einfach im Auto mitfahren muss. Wichtig ist, das Tier daran zu gewöhnen. Ein paar Tricks helfen Haltern dabei.

Köln/Trier - Für manche Hunde ist Autofahren eine Tortur – aus Stress winseln und bellen sie oder übergeben sich sogar. Hier ist der Halter gefragt. „Man kann sein Tier langsam und behutsam ans Autofahren gewöhnen“, sagt der TV-Hundetrainer Martin Rütter aus Köln. Der Hund müsse erst lernen, dass das Autofahren nicht gefährlich ist und er keine Angst haben muss.

Oft liege der Grundstein des Übels im Welpenalter. Denn fast immer wird der junge Hund von seinen neuen Haltern mit dem Auto abgeholt. Er ist abrupt von Geschwistern und Mutter getrennt. Hinzu kommen die ungewohnten Fahrgeräusche. Der empfindliche Gleichgewichtssinn des Welpen kann durch die Bewegung des Fahrzeugs durcheinander geraten. „Wenn er sich dann auch noch übergeben muss, kann er diese unangenehme Erfahrung mit dem Autofahren verknüpfen“, sagt Rütter. Mit einem Trick können Halter dem Hund das Auto und das Fahren aber „schmackhaft“ machen. „Als ersten Schritt kann man Futterstücke ins Auto legen“, rät der Hundetrainer. Steigt der Hund ohne Zögern ins Auto und bleibt cool, trainiert man bei laufendem Motor. „Der Wagen fährt aber erst an, wenn der Hund keine Stresssymptome zeigt“, betont Rütter. Nach und nach könne die Strecke ausgedehnt und die Geschwindigkeit erhöht werden.

Um den Hund sicher im Auto zu transportieren, gibt es verschiedene Systeme. Gepolsterte Sicherheitsgeschirre zum Beispiel verschaffen dem Hund auf dem Rücksitz Bewegungsfreiraum, wirken aber bei einem Crash auf den Körper des Tieres. Ein Trennnetz oder -gitter hält den Hund im Laderaum – allerdings kann das Tier bei einem Unfall umher geschleudert werden. Der ADAC rät, Gitter nach der Norm DIN 75410-2 zu verwenden, die vom Dachbereich bis zum Ladeboden reichen.

Laut Experten reist der Hund am sichersten in einer Transportbox hinten im Kofferraum mit. Der Tipp vom ADAC: Die Box sollte quer zur Fahrtrichtung hinter der Rücksitzlehne stehen und die Sicherheitsgurte vom Rücksitz sollten geschlossen sein – auch, wenn dort keiner sitzt. Das erhöhe die Stabilität der Lehne bei einem Crash. Kleine Boxen können im Fußraum hinter den Vordersitzen stehen.

„Die Transportbox sollte so groß sein, dass der Hund darin aufrecht stehen kann“, sagt Rütter. Auch an die Box muss der Hund gewöhnt werden. Zu Beginn kann ein Belohnungskeks vorne in der Box liegen und immer ein Stück weiter nach hinten gelegt werden. Bleibt der Hund in der Box entspannt, kann man ihn dort füttern, so dass er eine Zeit darin bleiben muss. Aber Achtung: Die Box bleibt offen. Im nächsten Schritt darf der Hund in der Box einen Kauknochen verzehren. Geht der Hund nun gerne in die Box, kann man die Tür schließen, allerdings nur für wenige Sekunden. Auch wichtig: Steht die Box später im Auto, muss sie so befestigt sein, dass sie beim schwungvollen Ein- und Aussteigen nicht verrutscht.