Der Skibasar des TSV RSK Esslingen in Sulzgries hat eine lange Tradition – und er verbindet Nachhaltigkeit mit Geselligkeit. Besonders schätzen die Besucher außerdem die Beratung beim Kauf von Ski und Snowboard.
Am Samstagvormittag ist die Sporthalle in Esslingen-Sulzgries gut besucht. Doch statt Sportlern finden sich Schuhe, Helme und Protektoren in den Umkleidekabinen, auf und neben den Tribünen drängen sich Ski und Snowboards. Während die einen noch schauen oder sich beraten lassen, sind andere bereits auf dem Weg zur Kasse.
„Ich komme oft zum Skibasar, um günstige Ausrüstung zu finden“, sagt eine Frau. „Ich bin gleich rein und habe mir meine Beute geschnappt“, fügt sie mit einem Blick auf das Paar Stöcke in ihrer Hand hinzu. Gleichzeitig kann sie sich hier einen Überblick über die Preise zu verschaffen und was sie für ihre alte Ausrüstung bekommen könnte.
Am Anfang gab es 30 Paar Ski, diesmal an die 400
„1979 war der erste Skibasar. Damals waren wir nur im Foyer der Halle mit etwa 30 Paar Ski“, sagt Dieter Stadelmaier, Leiter der Skiabteilung des TSV RSK Esslingen. „Ich schätze mal, wir haben heute mehr als 400 Paar Ski.“
Ziel beim Skibasar sei zu verhindern, dass noch gut erhaltene Ausrüstung nicht einfach weggeworfen wird. „Die Produkte sind ja noch gut, es gibt vielleicht mal einen Kratzer, aber alles funktioniert“, sagt Alex Wobst, der den Skibasar seit 2019 organisiert.
„Es ist aber gut, wenn diese noch funktionsfähigen Produkte dann direkt hierherkommen und nicht erst mehrere Jahre im Keller stehen“, sagt Stadelmaier, denn der Nachhaltigkeit seien gewisse Grenzen gesetzt. So gebe es beispielsweise bei Schutzausrüstung Herstellerangaben zum Höchstalter oder manche Skimodelle seien technisch zu überholt für den Basar.
Außerdem wird keine Skikleidung mehr angeboten. „Beim Aufbau freitags sind oft noch andere Sportler hier, die die Kabinen brauchen. Das war extremer Stress für uns“, sagt Wobst. Nach der Zwangspause durch die Coronapandemie sei daher der Skibasar in einer „schlanken Version“ fortgeführt worden – eben ohne Skikleidung. „Wenn, dann kann ich mir in Zukunft wieder Kinderkleidung vorstellen, aber die Halle wird auch nicht größer“, erklärt er.
Auch wenn man nichts findet, lernt man vielleicht Neues
Was den Skibasar in Sulzgries vielleicht von anderen abhebe, sei das umfangreiche Beratungsangebot, erklärt Stadelmaier. „Es geht darum, herauszufinden, was die Leute brauchen und was wir bieten können.“ Erfahrung, Geschwindigkeit, Kurvenverhalten oder Fahrstil seien wichtige Faktoren für die Skiwahl. „Man muss aber auch offen sagen, wenn nichts passt.“ Dann habe die andere Person vielleicht wenigstens durch das Gespräch etwas Wissen hinzugewonnen.
„Man wird überall beraten, in jedem Raum ist jemand“, sagt Marian Uhlig. Der Lichtenwalder ist samt Familie zum ersten Mal beim Skibasar. „Gerade für die Kinder, die alle zwei Jahre etwas Neues brauchen, ist das hier klasse.“ Und obwohl er selbst nichts suche, habe er sich beim Stöbern ertappt.
Doch auch für den Verein ist der Skibasar wichtig. „Für die etwa 70 Helfer ist der Skibasar das soziale Event des Sommers“, sagt Wobst. Während des anschließenden Helferessens am Samstagabend werde meist über anstehende Ausfahrten und Touren gesprochen und sich ausgetauscht. „Das ist es, was mich motiviert“, sagt Wobst.