Wladimir Putin nimmt im Kreis von Veteranen die Parade ab. Foto: dpa/Mikhail Metzel

Bei der dröhnenden Militärparade zum Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland rechtfertigt Russlands Präsident den russischen Einsatz in der Ukraine. Er findet viel Beifall – auch dort, wo es niemand erwartet.

Lauf, Petja, lauf. Da kommen die Panzer“, ruft Olga, als die Granitplatten am Neuen Arbat, der Prachtmeile Moskaus, zu vibrieren beginnen. Olgas Worte gehen in dem Jubel, Klatschen und den Hurra-Schreien der Menschen fast unter, die sich nur unweit des Kremls massenhaft an die Metallabsperrungen am Straßenrand drängen. „Lauf, habe ich gesagt!“ Und Petja läuft. Rennt schnell zu seinem Zwillingsbruder Arkascha, schwenkt das rote Fähnchen in seiner linken Hand. Die Siebenjährigen streiten sich, wer zuerst auf die Schultern ihres Vaters darf. Petja bleibt unten. Die Panzer, die von ihrem „Auftritt“ auf dem Roten Platz zurück zum Übungsplatz im Westen Moskaus vorbeidonnern, geben mehr Gas, die Menschen schreien noch lauter.