Der Regionalligist SGV Freiberg schlägt zuhause den früheren Bundesligisten FC 08 Homburg knapp mit 1:0 und entfernt sich von der Abstiegszone.
Es sind meist enge Begegnungen, die der SGV Freiberg in dieser Regionalliga-Saison bestreitet. Das zeigt sich auch daran, dass seit September alle Partien entweder remis endeten oder mit nur einem Tor Unterschied entschieden wurden. Zu diesen Resultaten gesellt sich nun also auch der knappe 1:0-Heimsieg am Samstag gegen den FC 08 Homburg. Es ist nach dem Erfolg gegen Hessen Kassel vor zwei Wochen der zweite 1:0-Heimsieg hintereinander.
Ein Chancenfestival war die Partie im Wasenstadion dabei wahrlich nicht. Vor allem gelang es dem SGV, die eigene Defensive stabil zu halten und über die volle Spielzeit nur zwei echte Torchance zuzulassen. Einmal köpfte ein Homburger Zentimeter am Pfosten vorbei (4.). Einmal vereitelte Keeper Michael Gelt, der nach einem strammen Schuss aus 16 Metern die Hände noch rechtzeitig nach oben an den Ball bekam (54.). Und sonst? Homburg drang kaum einmal in den Strafraum ein. Und war das doch einmal der Fall wie in der 69. Minute, dann wurden gleich beide Schüsse von Abwehrspielern geblockt.
Keine Drangphase mehr am Ende
Die Gäste aus dem Saarland schien das zu zermürben. Selbst die treuen mitgereisten Fans, die über die erste Stunde hinweg durchweg mit Trommel und Gesang zu hören waren, ließen in ihrer Stimmgewalt immer mehr nach. Und waren dann in der letzten Viertelstunde der Partie gar nicht mehr zu hören. Und mit ihrer offenbar schwindenden Hoffnung auf Zählbares sollten sie Recht behalten. Selbst in den Schlussminuten war keine Drangphase der Gäste spürbar.
„Freiberg hat uns heute vorgemacht, was es heißt, aggressiv zu verteidigen, Härte und Mentalität zu zeigen. Uns hat im Eins gegen Eins die Griffigkeit gefehlt“, hadert Homburgs Trainer Danny Schwarz, als Spieler 1997 DFB-Pokalsieger mit dem VfB Stuttgart. Nachdem seine Elf zuletzt zweimal spielerisch zu überzeugen wusste, habe sie für die schwierigen Rasenbedingungen in Freiberg nicht den anderen nötigen Schalter gefunden. „So fahren wir heute enttäuscht und bedient zurück.“
Ein Spiel zwischen den Strafräumen
Anders die Stimmungslage freilich beim SGV. Der darf nach dem Tor von Gal Grobelnik aus der 36. Minute die drei Punkte bejubeln. Die Entstehung des Treffers sagte viel über das Spielgeschehen an diesem Tag aus – denn ein Spielaufbau oder Kombinationen waren nicht vorausgegangen. Stattdessen war es ein langer Ball von Keeper Gelt, den Grobelnik verwertete, indem er sich gegen Abwehr und Keeper durchsetzte, um aus spitzem Winkel flach einzuschießen.
Die Freiberger hatten zumindest in der ersten Hälfte mehr Offensivdrang, alle Flanken wurden aber von Homburgs Abwehr souverän geklärt. Nach dem Seitenwechsel rollten auch beim SGV kaum noch Angriffe. Fast alles spielte sich nun zwischen den Strafräumen ab, in immer demselben Tempo. Zumindest zwei Chancen gab es dennoch: Luca Stellwagen scheiterte mit platziertem Schuss am starken Keeper (53.). Und Domenico Alberico traf bei seinem guten Versuch nur das Außennetz (61.). In der sage und schreibe 91. Minute hatte der SGV dann erstmals an diesem Tag wirklich Platz zu kontern, vertändelte den Ball aber noch vor dem Strafraum.
Der Sieg tut den Beteiligten beim SGV Freiberg auch deshalb gut, weil die Mannschaft solch knappe Führungen schon mehrfach in dieser Saison noch aus der Hand gegeben hat. Etwa erst vergangene Woche in der 86. Minute beim bitteren 1:1 bei Eintracht Frankfurt II. Mit jetzt 17 Zählern aus 14 Partien stehen die Wasenkicker immerhin fünf Zähler vor der Abstiegszone – und haben nun auswärts beim FC 08 Villingen und daheim gegen den FC Gießen zwei Gegner auf dem Programm, die sich genau in dieser Zone befinden.
SGV Freiberg: Gelt – Weik, Pisot, Moos, Stellwagen – Owusu (83. Maroudis), Tarnat, Kehl-Gomez, Alberico (83. Koca) – Grobelnik (93. Rahn), El-Helwe (72. Pietzsch).