Werbung für ein Dating-Portal stößt in Stuttgart auf Interesse – und auf Kritik. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Die Grünen im Stuttgarter Gemeinderat fordern für die Inhalte von Werbeflächen die Mitwirkung von externen Fachfrauen in Arbeitskreisen und Kontrollgremien.

Stuttgart - Sexistische, herabwürdigende Plakatwerbung in Stuttgart hat Proteste ausgelöst und nun auch einen weiteren Antrag der Fraktion der Grünen im Gemeinderat bewirkt. „In Stuttgart sollte Werbung, die Menschen aufgrund ihres Geschlechts, ihres Glaubens, ihrer politischen Anschauung, ihres Alters, ihrer Behinderung, ihrer Herkunft, ihrer Sprache, aufgrund rassistischer Zuschreibungen oder ihrer Zugehörigkeit zu einer Berufsgruppe diskriminiert, ob in der bildlichen Darstellung oder durch ihre Botschaft, keinen Platz haben“, heißt es in dem Antrag der Fraktion.

Fachleute von außen erwünscht

Weil in den Jahren 2021 und 2022 neue Verträge für die Werbeflächen anstehen, solle Werbung mit diskriminierenden Inhalten mittels eines Kriterienkatalogs definiert und künftig vertraglich untersagt werden. In Schwerpunktsitzungen, die der Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik beschlossen hat, will man sich auf bestimmte Kriterien einigen. Die Grünen befürworten, zum Thema Ethik in der Werbung auch Fachleute von Terre des Femmes oder Pinkstinks, eine Protest- und Bildungsorganisation gegen Sexismus und Homophobie, einzuladen.

Auf lange Sicht soll für Stuttgart eine Werbewatchgroup eingerichtet werden, die den Markt beobachten und anhand definierter Kriterien beurteilen soll, ob eine bestimmte Werbung diskriminierend ist und daher untersagt werden soll. Über die Besetzung der Gruppe, so die Grünen, habe der Gemeinderat zu entscheiden.