Ostfilderns Stadtarchivar Jochen Bender weiß einiges vom Amortempel und dem früheren englischen Garten zu berichten. Foto: Ines Rudel

Der Amortempel gehörte einst zu einem Englischen Garten in Scharnhausen. Der Herzog ließ sich dort allenfalls von den Musen küssen.

Ein Lustmolch denkt beim Begriff Amortempel gleich an Erotik und Leidenschaft. Dabei geht es bei dieser Art von Bauwerk aus dem 18. Jahrhundert eher darum, sich von den Musen küssen zu lassen. Wie eine Gartenlaube habe Herzog Carl Eugen, der Erbauer, das luftige Bauwerk wohl genutzt, erklärt Ostfilderns Stadtarchivar Jochen Bender. Ein besonderer Ort ist der Amortempel bei Scharnhausen gleichwohl. Ob der edle Spross aus dem Haus Württemberg dort jemals seine geliebte Katharina poussiert hat, ist ungewiss. Eher nutzten Einheimische in heutigen Zeiten den Prachtbau für romantische Stunden. Unter Herzog Carl Eugen habe man die Bezeichnung Amortempel gar nicht gebraucht. „Den Namen hat vermutlich der Volksmund geprägt“, sagt Bender.