Immerhin: einen Nikola-Tesla-Flughafen gibt es in Serbien bereits. Foto: AP/Vojinovic

Kroatien will das Bild des Elektropioniers Nikola Tesla auf Münzen prägen. Das stört den Nachbarn Serbien gewaltig. Denn dort hält man Tesla für einen Serben.

Zagreb - Noch steht der Beitritt von EU-Neuling Kroatien zur Eurozone in den Sternen. Doch schon jetzt hat die anvisierte Einführung der europäischen Währung heftiges Gezänk mit Nachbarn Serbien ausgelöst: Serbiens Nationalbank (NBS) wirft Zagreb die „Aneignung serbischen Kulturguts“ vor. Auslöser des Streits ist der 1856 im kroatischen Dorf Smiljan als Sohn eines serbisch-orthodoxen Popen geborene US-Physiker Nikola Tesla. Das Antlitz des in New York verstorbenen Elektropioniers soll laut Ankündigung von Kroatiens Premier Andrej Plenkovic die 10-, 20- und 50-Eurocent-Münzen des Landes zieren.

Tesla sei ein „Amerikaner serbischer Abstammung“ gewesen und habe sich immer als Serbe verstanden, schnaubt dagegen Serbiens Staatschef Aleksandar Vucic: Die Kroaten sollten Tesla wenigstens auf „die wichtigsten Scheine setzen und nicht aufs Kleingeld“. Allerdings wiegen auch Serbiens Dinarscheine, auf denen Tesla bereits prangt, nicht schwer: 100 Dinar entsprechen 85 Eurocent.

Als Bürger des Kaisertums Österreich wurde der Serbe Tesla in Kroatien geboren. Doch während in Belgrad schon 1952 das Nikola-Tesla-Museum mit der Urne und dem Nachlass des Physikers eröffnet wurde, ging Kroatien lange stiefmütterlich mit seinem serbischen Sohn um: Kroatische Nationalisten sprengten 1992 gar das Tesla-Denkmal in Gopsic in die Luft. Immerhin: Im Gegensatz zu Belgrad bewerten serbische Minderheitspolitiker in Kroatien Teslas Eurorehabilitierung positiv. Es seien die kroatischen Bürger gewesen, die den Serben als Motiv der Euromünzen vorgeschlagen hätten, heißt es dort. Tesla verbinde damit Serben und Kroaten.