Sicherheit wird auf dem Cannstatter Wasen groß geschrieben. Foto: Niedermüller - Niedermüller

Die Polizei setzt beim 80. Stuttgarter Frühlingsfest weiter auf Präsenz und Prävention. Mit Erfolg: Seit 2014 wurde bei den Straftaten ein Rückgang um 30 Prozent verzeichnet.

Bad Cannstatt Das 80. Stuttgarter Frühlingsfest wird von der Stuttgarter Polizei wieder mit Präventionsmaßnahmen begleitet. „Wir orientieren uns dabei an den Maßnahmen vom Frühlingsfest im vergangenen Jahr“, sagt Thomas Engelhardt, der Leiter des für den Wasen zuständigen Polizeireviers. Erfreulich sei, dass seit 2014 die Zahl der Straftaten um 30 Prozent zurückgegangen ist. Die Zugangssituation werde wieder wie im Vorjahr sein. „Unsere Beamten stehen dabei als Ansprechpartner zur Verfügung. An die darf man sich gerne wenden.“

Ein Schwerpunkt in diesem Jahr liegt auf dem so genannten „Upskirting“, das sind Aufnahmen mit dem Mobiltelefon unter den Röcken. „Da haben wir jetzt eine Handhabe, gibt es erste Urteile“, so Engelhardt. Wer beim Filmen oder Fotografieren erwischt wird, dem drohen ein Bußgeld von 700 Euro und der Entzug des Mobiltelefons. Es handle sich dabei um eine Ordnungswidrigkeit. Wer die Aufnahmen gar ins Netz stellt, begeht eine Straftat. Die registrierten Vorfälle beim Volksfest 2017 lagen zwar lediglich im zweistelligen Bereich, aber: „Jetzt sind die Rahmenbedingungen klar abgesteckt, können wir aktiv werden.“ Ordner in den Festzelten würden entsprechende Hinweise erhalten. Täter hätten oft leichtes Spiel: Wenn auf den Tischen getanzt wird, muss das Handy nur im Aufnahmemodus entsprechend platziert werden. Das könne jetzt besser geahndet werden.

Junge Festbesucher werden während der Frühlingsfestzeit über die Folgen übermäßigen Alkoholkonsums und Risiken des Missbrauchs informiert, denn starke Alkoholeinwirkung spiele bei der Gewaltbereitschaft dieser Zielgruppe eine erhebliche Rolle, so die Polizei. Auf dem Festgelände sind uniformierte und zivile Fußstreifen unterwegs, die ihr Augenmerk insbesondere auf das junge Publikum, auffällige Gruppierungen sowie die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen legen. Bereits bei der Anreise müssen erkennbar Betrunkene damit rechnen, kontrolliert zu werden. Aus der polizeilichen Erfahrung heraus werden dabei junge Festbesucher vorrangig im Fokus der Polizei stehen.

Auch achten die Beamten auf den immer wieder vorkommenden Missbrauch von Ausweispapieren. Die jungen Leute werden in Gesprächen darauf hingewiesen, dass die Benutzung fremder Ausweispapiere oder das Fälschen von Ausweisen kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat ist. Die Beamtinnen und Beamten des Polizeipräsidiums Stuttgart werden im Umfeld des Frühlingsfestes Verkehrskontrollen durchführen, um Fahrten unter Alkohol- oder Drogeneinwirkung konsequent zu verfolgen.

Für alle Besucher gilt: Ein unbeschwertes Festvergnügen braucht eine richtige Planung. Daher empfiehlt die Polizei, Fahrgemeinschaften zu organisieren und einen Fahrer zu bestimmen, der auf Alkohol verzichtet. Alternativ sollten öffentliche Verkehrsmittel oder Taxen benutzt werden. In diesem Jahr werden die Beamtinnen und Beamten des Referats Prävention am 2. Mai von 14 bis 16 Uhr und am 9. Mai von 14.30 bis 17 Uhr im Bereich des Wasenzugangs beim Parkplatz P 10 darüber informieren, wie man sich vor Taschendieben schützen kann und darüber hinaus weitere Präventionsbotschaften wie Informationen zu Zivilcourage vermitteln. Zudem werden sie am 25. April, dem Realschulabschlusstag, mobil auf dem Gelände unterwegs sein. Einsatzkräfte der Bundespolizei beteiligen sich an diesen Maßnahmen ebenfalls. Bei schlechten Witterungsverhältnissen ist es allerdings möglich, dass diese Veranstaltungen entfallen.