Vor 125 Jahren fuhr erstmals ein Zug von Kirchheim nach Lenningen. Bis heute ist die Bahnstrecke eine Lebensader des Lenninger Tals. Und fast jeder Anwohner kann Anekdoten erzählen. Wie die Anrainer das Jubiläum feiern.
Das Foto ist ziemlich grobkörnig, konkrete Gesichter sind nur schwer zu erkennen. Aber da, das sieht man schon deutlich, schaut ein kleiner Junge im weißen Hemd und mit Hosenträgern aus einem Fenster heraus zur Kamera. Unter dem Fenster daneben ist ein großer Schriftzug angebracht. Owen/Teck steht dort – das Bahnhofsgebäude. Mehr als 70 Jahre muss die Aufnahme auf dem Buckel haben, denn der Bub auf dem Bild, das ist Ernst Horer, und der ist heute immerhin 78 Jahre alt. Von 1948 an war Horers Vater der Bahnhofsvorsteher im Örtchen. Er verkaufte Fahrkarten, regelte die durch Petroleumlampen erleuchteten Einfahrsignale, ermahnte Kinder, die noch in den anfahrenden Zug springen wollten. Für Ernst Horer sind das alles frühe, aber intensive Kindheitserinnerungen. „Meine Familie hat in dem Gebäude gewohnt“, sagt er.
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