Horst Seehofer appelliert an Werte, die die EU verbinden sollen. Foto: dpa/Fabrizio Bensch

Bei der Seenotrettung entdeckt der CSU-Politiker Horst Seehofer wieder das „C“ in seiner Partei, meint Christoph Link.

Berlin - In der Flüchtlingspolitik hat sich Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) früher mit der Forderung nach einer Obergrenze bei der Flüchtlingsaufnahme als Hardliner profiliert – gegen Kanzlerin Angela Merkel. Da ist es eine eindrucksvolle und positive Wende, dass er nun mit klaren Worten auf einen humanitären Missstand hingewiesen hat: Der Umgang der Europäischen Union mit den Flüchtlingen im Mittelmeer sei der EU „nicht würdig“. Es gehöre zur europäischen Wertegemeinschaft, „dass man Menschen vor dem Tod rettet“. Eine einfache, menschliche Wahrheit, die in einer Partei, die Christlich-Soziale Union heißt, selbstverständlich sein sollte.