Auch in den Schwaben-Quellen wird künftig Energie gespart. Foto: Schwaben-Quellen/Röbke

Den städtischen Bädern droht die Diskussion über Schließungen. Die Schwaben-Quellen und das Fildorado stellen ihren Energiemix um.

Beim größten kommunalen Bäderanbieter der Region, den Bäderbetrieben Stuttgart, ist die Angst groß, dass im Zuge der notwendigen Energieeinsparungen die Hallenbäder in diesem Herbst und Winter geschlossen werden müssen. Beschlossen ist allerdings noch nichts, das Thema wird derzeit intensiv diskutiert – im Bäderausschuss des Rathauses und darüber hinaus. Denkbar wären auch Teilschließungen. Die Freibadsaison endet jedenfalls am 11. September. Im Anschluss daran werden die Hallenbäder fit gemacht. Das Hallenbad Sonnenberg öffnet bereits am 19. September, am 20. September folgen jene in Feuerbach, Vaihingen, Zuffenhausen und das Leo-Vetter-Bad im Osten. Das Bad in Heslach bleibt wegen Renovierungsarbeiten geschlossen.

Das klimaneutrale Sportbad

Fest steht bislang schon, dass es keine Warmbadetage geben wird. Ebenso, dass im Leuze die Wassertemperatur abgesenkt wird, wie es ja schon in den Freibädern der Fall war. Das neue Sportbad nahe der Hanns-Martin-Schleyer-Halle dürfte am wenigsten von diesen Diskussionen betroffen sein, das arbeitet klimaneutral. Auch das Solebad in Bad Cannstatt kommt ohne Gas aus, es wird mit Fernwärme betrieben. Generell arbeiten die Stuttgarter Bäder inzwischen zu 100 Prozent mit Ökostrom und zu 35 Prozent mit Biogas.

Heizöltank statt Gas

Schließungen sind umstritten, da die Hallenbäder günstiger sind im Eintritt als die Privatbäder in der Region. Damit können auch Geringverdiener schwimmen gehen und ihre Kinder in den Schwimmunterricht schicken. Mit steigenden Energiepreisen müssen die Privatbäder genauso umgehen. Die Schwaben-Quellen in Möhringen im Musical-Zentrum haben deshalb einen Heizöltank angeschafft mit einem Füllvermögen von 120 000 Litern und diesen bereits gefüllt. „Damit kommen wir durch den Winter“, ist der Geschäftsführende Gesellschafter Martin Pesch zuversichtlich. Und: „Wir haben die große Blockhaus-Sauna im Freien abgekoppelt. Von diesem Herbst an wird sie mit Flüssiggas betrieben.“ Was ebenso zum Sparen gehört, ist die Absenkung der Wassertemperatur, was bei diesem Sauna-Angebot wahrscheinlich kaum auffallen wird.

Und es wird an vielen Details gearbeitet, wo etwa an Beleuchtung gespart werden kann, wo die Betriebsintervalle von Attraktionen – seien es Sprudler oder Strömungskanäle – in besucherschwachen Zeiten verlängert werden können. Ob und was das bringt, kann Pesch noch nicht einschätzen. Was auf jeden Fall schon jetzt ein Gewinn ist: „Wir bekommen künftig unsere Energieabrechnungen monatlich“, so Pesch. Das wäre auch in Privathaushalten hilfreich.

Das Fildorado in Filderstadt verfügt über Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen sowie über eine Geothermie-, eine Solarabsorber- sowie eine Spannungsreduzierungsanlage. Das Wasser wird mit einer Ultrafiltration und Umkehrosmose aufbereitet, in den Lüftungsanlagen gibt es eine Wärmerückgewinnung, und natürlich sind alle Innen- und Außenbeleuchtungen auf LED umgestellt. Was das alles an Einsparungen im Detail bringt, kann der Geschäftsführer Felix Schneider aktuell noch nicht genau benennen. Regelmäßige Besprechungen zum Thema Energiesparen gehören deshalb inzwischen zum normalen Arbeitsablauf im Fildorado.