Florian Wellbrock ist von Platz vier enttäuscht. Foto: imago/Laci Perenyi

Der Schwimmer Florian Wellbrock verpasst mit Platz vier über 800 Meter Freistil knapp eine Medaille – nun bleiben ihm noch seine beiden Paradestrecken.

Tokio - Hoffnungen sind immer erlaubt, und Träume natürlich auch. Florian Wellbrock hätte das niemals so gesagt, aber es dürfte schon hin und wieder Momente gegeben haben, in denen er darüber nachdachte, wie es sich denn anfühlen würde, einer der ganz wenigen Superstars der Olympischen Spiele zu sein. Einer der ganz wenigen, die mit drei Einzel-Goldmedaillen nach Hause gehen (wenn es denn am Ende überhaupt einen gibt). Und einer der ganz wenigen, die schon mit 23 Jahren auf dem absoluten Höhepunkt sind. Mittlerweile haben sich Gedanken über drei Goldmedaillen erübrigt. Zu einem der Überflieger von Tokio kann der Schwimmer aber immer noch werden.

Schließlich war der erste Auftritt des Doppelweltmeisters in Tokio keineswegs so enttäuschend, dass er ihm den Mut nehmen müsste. Vierter wurde Wellbrock über 800 Meter Freistil, der schwächsten seiner drei Strecken, in denen er antritt.

35 hundertstel Sekunden fehlen

In 7:42,68 Minuten kam er nicht an seine deutsche Rekordzeit aus dem Vorlauf (7:41,77) heran, mit der er im Finale statt des US-Amerikaners Robert Finke Gold geholt hätte. 35 hundertstel Sekunden fehlten ihm am Ende zu Rang drei. „Ich habe mich gut verkauft, es war immer noch die zweitbeste Zeit, die je ein Deutscher geschwommen ist“, meinte Wellbrock und haderte doch ein bisschen damit, das Podium verpasst zu haben: „Es wäre schöner, wenn es der fünfte Platz geworden wäre.“ Weil es weniger ärgerlich gewesen wäre.

Andererseits ist klar, dass die Form stimmt. An der letzten Wende hatte Wellbrock noch in Führung gelegen, erst auf den letzten 50 Metern zog die Konkurrenz vorbei. „Vielleicht habe ich das Tempo ein bisschen zu früh angezogen“, sagte Wellbrock, „trotzdem war das Gefühl sehr, sehr gut.“ Nun bleiben ihm noch seine Paradestrecken 1500 Meter (Becken) und zehn Kilometer (Freiwasser). Und weiterhin gilt: Träumen ist erlaubt!

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