Bauarbeiter stehen auf einer Baustelle des Bahnprojekts Stuttgart 21 unter der denkmalgeschützten Bundesbahndirektion, die im Zuge der Arbeiten untergraben wurde. Unter dem Gebäude werden Tunnelröhren eines Stadtbahntunnels unter laufendem Betrieb teilweise freigelegt, um anschließend die Bodenplatte des Nordkopfs des künftigen Stuttgarter Hauptbahnhofs darauf bauen zu können. Foto: Marijan Murat/dpa

Elf Meter hoch schwebt derzeit die alte Bahndirektion über dem Boden: Sie wurde erfolgreich untergraben, um den Nordkopf des künftigen Stuttgarter Tiefbahnhofes zu bauen.

Stuttgart (dpa/lsw) - Positiver Zwischenbericht von den Bauarbeiten am umstrittenen Milliardenprojekt Stuttgart 21: An einer der kniffeligsten Stellen läuft alles nach Plan, und auch die Kosten werden gehalten, wie Michael Pradel von der Bahn-Projektgesellschaft am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Die Arbeiten am Nordkopf des neuen Tiefbahnhofs unter der aufgebockten, 15 000 Tonnen schweren ehemaligen Bahndirektion sowie über neu geschaffene Tunnelröhren der Stadtbahn seien «eine ganz dicke Paranuss», die es zu knacken galt und noch gelte. Alles laufe aber wie geplant, versicherte Pradel.

Elf Meter hoch schwebt die alte Bahndirektion über dem Boden, 2020 soll sie an den neuen Eigentümer und Investor übergeben werden. Die Tunnelröhren einer zentralen Strecke des U-Bahn-Netzes sind seit 2017 in Betrieb. Alle zwei Minuten rollt eine Bahn durch. Der oberste Teil der Röhren ist gerade freigelegt. Über ihnen wird die Bodenplatte der Tunnelröhren zum Tiefbahnhof errichtet.

Der Bau des unterirdischen Durchgangsbahnhofs und die Neuordnung des Bahnknotens Stuttgart sind seit dem Beginn 2010 immer teurer geworden - unter anderem wegen gestiegener Baukosten, langwieriger Planung und Kosten für den Artenschutz. Lag der Kostenrahmen 2009 noch bei 4,5 Milliarden Euro, erhöhte der Bahn-Aufsichtsrat das Volumen Anfang des Jahres auf 8,2 Milliarden Euro und verschob die Eröffnung auf 2025.