Mit dem Rad zur Schule: geht schneller als zu Fuß, ist aber gefährlicher. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Sie finden es sportlich, umweltfreundlich und gesund: Knapp zwölf Prozent der Schülerinnen und Schüler in Stuttgart nutzen das Rad für den Schulweg. Doch viele lehnen dieses Verkehrsmittel weiterhin ab. Warum?

Die Landeshauptstadt macht es Radlern nicht besonders leicht. Dennoch nutzen immer mehr Schülerinnen und Schüler dieses Verkehrsmittel für den Schulweg. Das zeigt eine Schulwegbefragung der Stadt, die das Statistische Amt mit dem Ordnungsamt, dem Kinderbüro und dem Amt für Stadtplanung und Wohnen gemacht hat. Zwischen März und Mai diesen Jahres wurden hierzu die Schülerinnen und Schüler von Klassenstufe 3 bis 13 an allen Stuttgarter Schulen zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt.

Das Ergebnis: der Anteil an Schülerinnen und Schülern, die mit dem Fahrrad zur Schule fahren, ist seit dem Jahr 2005 um rund 100 Prozent gestiegen. Knapp 12 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler nutzen inzwischen auf ihrem Weg zur Schule das Fahrrad als tägliches Hauptverkehrsmittel. Der Anteil der Eltern, die ihre Kinder mit dem Elterntaxi zur Schule bringen, bleibt im Vergleich zur Befragung im Jahr 2005 allerdings stabil.

Schüler finden Radeln sportlich, umweltfreundlich und gesund

Die Ergebnisse der Befragung zeigten, dass die Schülerinnen und Schüler in Stuttgart grundsätzlich eine positive Einstellung zum Radfahren haben. Sie bezeichnen das Fahrradfahren als „sportlich“, „umweltfreundlich“ und „gesund“. Die meisten fahren allerdings selten oder nie mit dem Fahrrad zur Schule. Als Gründe nennen sie neben der Entfernung zwischen Wohnort und Schule vor allem zu wenige Radwege. Zudem bereiten ihnen unachtsame Autofahrer auf dem Schulweg ein subjektives Unsicherheitsgefühl.

Die Schulwegbefragung 2022 ist die Neuauflage der 2005 durchgeführten Stuttgarter Radschulwegebefragung. Diese Daten werden für Radschulwegpläne genutzt. Damit soll das Radfahren speziell für Kinder und Jugendliche an weiterführenden Schulen gefördert werden. Für drei Schulstandorte in Weilimdorf wurde auf Basis von Schülerangaben ein Prototyp eines Radschulwegplans in Form eines Flyers und als Online-Version entwickelt. Die Ergebnisse wurden mit Vertretern der Stadtverwaltung und der Polizei aufgearbeitet. Der Plan soll bis Frühjahr 2023 für Weilimdorf fertig werden. In den nächsten Jahren will die Stadt zusammen mit den rund 80 weiterführenden Schulen solche Pläne erstellen. Ziel sei auch, dieses Thema bei der Erstellung von Radinfrastruktur und der Planung von Baustellen einzubeziehen, teilt die Stadt mit.