Die Schulen bleiben auch weiterhin geschlossen. Foto: dpa/Britta Pedersen

Der Gesamtelternbeirat der Stuttgarter Schulen begrüßt die Entscheidung der Landesregierung, alle Schulen bis mindestens Ende Januar weiterhin geschlossen zu halten. Zudem fordert der GEB einen Stufenplan für die weitere Entwicklung und FFP2-Masken für Grundschullehrer.

Stuttgart - Der Gesamtelternbeirat der Stuttgarter Schulen begrüßt die Entscheidung der Landesregierung, alle Schulen bis mindestens Ende Januar weiterhin geschlossen zu halten. Auch der Geschäftsführende Schulleiter der Stuttgarter Grundschulen, Uwe Heilek, sagt: „Das ist die richtige Entscheidung.“ Am Donnerstagvormittag hatten Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) verkündet, dass aufgrund der Pandemie-Entwicklung auch Kitas und Grundschulen bis mindestens 31. Januar geschlossen bleiben und nur Fernunterricht sowie eine Notbetreuung angeboten wird.

„Ich bin erleichtert über die aktuelle Entscheidung“, erklärte die Stuttgarter GEB-Vorsitzende Manja Reinholdt. Auch wenn das besonders für die Grundschüler eine enorme Belastung und Herausforderung sei. Doch die Elternvertreterin formuliert auch klare Erwartungen an die Landesregierung: „Ich hoffe, dass endlich die Zeit genutzt wird, um klare Aussagen zu treffen, welche Infektionszahlen das Kultusministerium für vertretbar hält und wie ein Stufenplan anhand der Pandemie-Entwicklung in Zahlen aussehen soll“, so Reinholdt – „diese Perspektive benötigen Eltern, Kinder und sämtliche Schulen gleichermaßen“. Doch auch den Schutz der Lehrkräfte müsse das Kultusministerium ernst nehmen und den Grundschullehrkräften unbedingt FFP2-Masken zur Verfügung stellen, fordert die GEB-Vorsitzende. Das pädagogische Fachpersonal habe diese inzwischen von ihren Trägern erhalten.

Im Vorstand des GEB sei man sich einig, dass sich eine Öffnung der Schulen nach den Empfehlungen des RKI richten müsse, das hierfür eine Inzidenzzahl von möglichst unter 50 angebe. Laut Kretschmann lag diese Zahl am 5. Januar bei 124, am 13. Januar bei 133. „Wenn wir die Pandemie in den Griff bekommen wollen, können wir die Grundschulen nicht öffnen“, meint Manja Reinholdt im Blick auf die Entwicklung des Infektionsgeschehens. „Die Gesundheitsämter kommen schon jetzt nicht nach.“

Kultusministerin Eisenmann hatte hingegen am Donnerstag kein Hehl daraus gemacht, dass sie sich eine altersgemäße Differenzierung bei der Entscheidung über die Öffnung der Grundschulen gewünscht hätte. Sie hätte zumindest in den Klassenstufen eins und zwei und in einem zweiten Schritt in den Klassenstufen drei und vier wieder mit den Präsenzunterricht beginnen wollen.

Heilek, der auch die Grund- und Werkrealschule Gablenberg leitet, ist zwiegespalten: Zwar sei die weitere Schließung angesichts der Infektionszahlen erwartbar gewesen. Aber zugleich sei auch klar: „Die Kleinen haben einen Präsenzunterricht am allernötigsten: Die tun sich am schwersten mit dem Fernunterricht – und sie brauchen einfach auch das Miteinander mit den Schulkameraden und den Lehrern.“ Und, so der Schulleiter: „Wir gehen schon davon aus, dass mehr Kinder in die Notbetreuung kommen.“ Das bedeute nicht nur, dass die Kollegen auf diese aufpassen. Sondern diese Kinder müssten dann auch mit dem gleichen Lernstoff versorgt werden wie die zuhause gebliebenen Kinder im Fernunterricht.

„Es ist eine große Herausforderung, das hinzukriegen“, meint der Pädagoge. Auch bei den Grundschülern arbeite man, soweit möglich, mit Videokonferenzen. Positiv überrascht habe ihn die Initiative mehrerer Ratsfraktionen, die beantragt haben, die Stadt Stuttgart solle den Grundschullehrern FFP2-Masken zur Verfügung stellen und sich beim Kultusministerium als Arbeitgeber für eine Kostenübernahme einsetzen. Heilek: „Ich hoffe, dass sich da was tut.“