Beim Lernen brauchen Kinder manchmal Hilfe von außen. Foto: Adobe Stock/lassedesignen

Eine Lernplattform der Caritas ermöglicht Kindern kostenlose Nachhilfe. Es werden aber noch ehrenamtliche Mitstreiter gesucht, die einmal pro Woche für ein Kind oder eine(n) Jugendliche(n) mit Lernproblemen da sind.

Seit knapp zwei Jahren haben Schüler aus Stuttgarter Schulen die Möglichkeit, über eine Online-Plattform kostenlos Nachhilfe zu bekommen. Die Lernplattform namens „Check-e.jetzt!“ haben die städtische Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft und das Freiwilligenzentrum Caleidoskop von der Caritas gemeinsam entwickelt. Seither laufe diese mit großem Erfolg, berichtet Ulrike Holch von Caleidoskop. Bis zu 160 Ehrenamtliche hätten sich um ebenso viele Schützlinge gekümmert. Die Betreuung erfolge eins zu eins. Aktuell gebe es 100 Tandems. Aber 20 Schüler stünden leider auf der Warteliste – „für die suchen wir noch Ehrenamtliche“, so Holch.

Was die mitbringen müssen? „In erster Linie Lust auf die Begleitung von Kindern und Jugendlichen“, so Holch. Aber natürlich stehe sowohl ihnen als auch den Erwachsenen die von der Stadt Stuttgart finanzierte Koordinatorin beratend zur Seite und schaue auch darauf, dass die Tandems fachlich zueinanderpassen – und nach Möglichkeit auch die Chemie zwischen beiden stimmt.

Es geht oft um Mathe, aber auch um Zuwendung

Das Angebot steht bis zu 160 Schülern aus allen Schularten offen. Die Anmeldung erfolge niederschwellig, allerdings auf Empfehlung des Lehrers oder des Sozialarbeiters. Schwerpunkt seien derzeit Grundschüler und Schüler bis zur 7. Klasse – „wir hatten aber auch schon Berufsschüler“, berichtet Holch. Auch die Fächer seien querbeet gefragt, oft gehe es um Mathe, Physik oder Deutsch. Die Rückmeldungen der Lehrer seien durchweg positiv. „Allein die Tatsache, dass ein Erwachsener auf die Sachen jede Woche drauf guckt und sich für das Kind Zeit nimmt, stärkt die Kinder schon“, sagt Holch. „Man merkt deutlich, dass Lernen über Beziehung funktioniert.“

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Entstanden sei das Nachhilfeprojekt nach dem ersten Corona-Lockdown. Viele Ehrenamtliche aus Großunternehmen hätten sich bereit gezeigt, ihre Kurzarbeiterzeit somit sinnvoll zu nutzen. Anfangs habe man große Bedenken gehabt, ob das Angebot auf Online-Basis funktioniert. Doch das habe sogar bundesweit eingeschlagen, auch Ehrenamtliche aus Firmen in München und Frankfurt machten mit. Viele Firmen erlaubten das ihren Mitarbeitern vom Arbeitsplatz aus, so Holch. Auch Studierende böten sich an. Persönliche Kontakte der Tandems seien nun ebenfalls möglich – nicht zu Hause, aber in der Stadtteilbibliothek, die darüber hinaus einen ruhigen Ort zum Lernen biete.

Familien Hilfe bei der Alltagsbewältigung geben

Die Stelle der Koordinatorin für das Nachhilfeprojekt wird befristet von der Stadt Stuttgart finanziert. Das Freiwilligenzentrum (www.caleidoskop-stuttgart.de) will, finanziert durch die Vectorstiftung, noch eine weitere Stelle einrichten, um den Schülern und ihrem Familienumfeld eine passende Unterstützung zu vermitteln, etwa zur Alltagsbewältigung und Hilfe zur Erziehung.