In Deutschland häufen sich die Meldungen über die illegale Einfuhr von Dubai-Schokolade. Wie sieht es am Flughafen Stuttgart aus?
Jeder Hype verführt zu illegalen Geschäften – das zeigt auch der wundersame Siegeszug der Dubai-Schokolade. Schlagzeilen wie „Zoll stoppt Reisende mit 460 Tafeln Dubai-Schokolade“ sind nicht ungewöhnlich in diesen Tagen. Wie aber sieht es am Flughafen Stuttgart aus?
Der Hauptzollamt Stuttgart klärte jetzt auf: Zwar sei in den letzen Monaten vermehrt Dubai-Schokolade im Frachtbereich über das Zollamt Stuttgart Flughafen eingeführt worden. „Von illegalen Einfuhren kann jedoch in den uns bekannten Fällen nicht gesprochen werden.“
So kommt die Schokolade in den Kreis Esslingen
In der Regel läuft die Einfuhr so: Die Schokolade wird über ein IT-Verfahren namens Atlas durch die Einführer angemeldet. „Atlas“ steht für „Automatisiertes Tarif- und Lokales Zollabwicklungssystem“. Das System bildet alle Prozesse der grenzüberschreitenden Warenwirtschaft elektronisch ab – von der Einfuhr über die Lagerung bis zur Ausfuhr.
Wenn die Ware eingetroffen ist, kommt zunächst das Landratsamt Esslingen ins Spiel. Hier wird nach Auskunft des Zolls die Ware regelmäßig beprobt und freigegeben. Im Anschluss wird die Ware ordnungsgemäß verzollt und den Einführern überlassen, so das Zollamt. Die in den vergangenen Monaten eingeführte Schokolade stammte aus der Türkei, Jordanien und Saudi Arabien.
Dubai-Schokolade ist mit Pistaziencreme und Kadaifi gefüllt. Im vergangenen Jahr erlebte das Lebensmittel einen Hype in den sozialen Medien. Da gab es die Schokolade bereits seit einigen Jahren. Ihren Namen hat sie, weil die Erfinderin ein Unternehmen in Dubai betreibt. Der Hype führte dazu, dass auch andere Schokoladenhersteller Dubai-Schokolade erfolgreich verkauften. Damit nicht genug: Auch andere Produkte wie Lebkuchen und sogar Würstchen bekamen Kadaifi und Pistazien als Zugaben und wurden mit dem Zusatz „Dubai“ vermarktet.
Der Zoll in Deutschland hat zahlreiche Aufgaben, unter anderem erhebt er Abgaben auf Waren, die aus Drittländern in die EU eingeführt werden.