Die ersten Exemplare der neuen Bank sind am Montag geliefert worden. Foto: Lg/Piechowsk

Der Schlossplatz soll schöner werden. Am Montag sind die ersten neuen Bänke am zentralen Ort der Stadt angekommen. Ihr helles Holz stammt von heimischer Eiche. Landen die abgebauten Bänke auf dem Müll? Wir haben nachgefragt.

Nicht allein Hektik soll die City bestimmen. 1200 Meter ist sie lang, Stuttgarts Königin der Straßen. Zum Einkaufen eilen Passaten oft hoch und runter. Doch mitten im Getriebe einer Shoppingmeile darf auch Stillstand geübt werden. Mehr Raststätte als Promenade ist der Schlossplatz, wenn das Wetter mitspielt. Dann wird der Rasen um die Jubiläumssäule (gerade wird dort das Podest der Göttin Concordia saniert) zur großen Liegewiese. Und dann werden die Bänke auf vielfältige Weise genutzt: zum Ausruhen, zum Vespern, zum Nachdenken, zum Whatsapp-Schreiben oder um sich dort zu verabreden.

Am Montag haben Passanten große Augen gemacht. Denn einige Bänke stehen nagelneu da! Der Austausch des Stadtmobiliars hat begonnen, zunächst entlang der beiden Kastanienalleen an der Bolzstraße und an der Planie. Nach über 20 Jahren werden zunächst 39 Holzbänke ausgetauscht – 2024 sind dann die restlichen Exemplare dran.

Ein neues Exemplar kostet brutto etwa 1300 Euro

Die neuen Bänke sind heller als ihre Vorgänger, ihre Unterkonstruktionen etwas runder. Ja, sie sind bequemer! Am Montag waren die Neuzugänge rasch belegt. Optisch sollen sie als Verwandte der alten Bänke erkannt werden, radikal andere Formen sind vom Land als Auftraggeber nicht erwünscht. Für die alten, zum Teil stark beschädigten Bänke gab es keine Ersatzteile mehr, ist beim Finanzministerium zu erfahren, weshalb man sich für die Neuanschaffung (eine Bank kostet brutto etwa 1300 Euro) entschieden habe. Ein regionaler Anbieter wurde ausgewählt, der die Bänke „aus unbehandeltem, einheimischem Eichenholz“ gefertigt hat.

Landen die alten Bänke auf dem Müll?

Was ist mit den abgebauten Bänken geschehen? Sind die auf dem Müll gelandet? Sollte man die alten Exemplare nicht an Fans der Stadt verkaufen, die sie – wieder hergerichtet – etwa im eigenen Garten aufstellen wollen? Seinen Gästen könnte man dann sagen: „Setzt euch auf die Original-Bank vom Schlossplatz!“ Interessierte haben sich bereits gemeldet, die das ausrangierte Stadtmobiliar restaurieren möchten – auch für einen guten Zweck. Dazu erklärt Michaela Hornung vom Finanzministerium: „Die abgebauten Bänke landen nicht auf dem Müll. Momentan wird geprüft, ob sie einer internen weiteren Verwendung zugeführt werden können.“ Im Moment sei aber noch nicht absehbar, ob die dafür verantwortliche Parkpflege der Wilhelma nach dieser Prüfung dann noch Bänke zur Verfügung stellt.