Es blieb nicht bei bösen Blicken von Alexander Zverev Richtung Schiedsrichter. Foto: imago images/Xin Yuewei

Nicht zum ersten Mal hat Alexander Zverev seine Nerven nicht im Griff. Nach dem Aus im Doppel beim ATP-Turnier in Acapulco drischt er mit dem Schläger mehrmals gegen den Schiedsrichterstuhl – es folgt die Disqualifikation für den Einzel-Wettbewerb.

Acapulco/Stuttgart - Alexander Zverev drischt mit voller Wucht mit seinem Schläger insgesamt viermal gegen den Schiedsrichterstuhl, dazu beleidigt er den Schiedsrichter verbal („You fucking idiot“ – du verdammter Idiot) . Dieser Ausraster hatte für Deutschlands Sportler des Jahres Folgen. Er wurde „wegen unsportlichen Verhaltens“ für die Einzelkonkurrenz disqualifiziert. Dort wäre er im Achtelfinale auf Peter Gojowczyk (München) getroffen.

Was war passiert? Beim ATP-Turnier im mexikanischen Acapulco war er gemeinsam mit seinem Tennispartner und guten Kumpel Marcelo Melo am Start. Zum Auftakt ging es gegen das Duo Lloyd Glaaspool/Harri Heliövaara. Der erste Satz ging klar mit 6:2 an die britisch-finnische Kombination, Durchgang zwei holten sich Zverev/Melo dann mit 6:4. Der Match-Tiebreak musste also her.

Zverev tief frustriert

Schon nach dem komplett verpatzten Start – schnell hieß es 0:5 aus Zverevs Sicht – wirkte Deutschlands Nummer eins frustriert. Doch die deutsch-brasilianischen Tennis-Freunde kämpften sich auf 5:6 heran, waren auch beim 6:8 noch auf Schlagdistanz. Dann folgte die entscheidende Szene, die den Olympiasieger eskalieren ließ.

Einen Schlag von Glasspool sah er im Seitenaus, kritisierte dies auch beim Stuhlschiedsrichter. Doch der bleib bei seiner Meinung, gab den Ball gut. 6:9 statt 7:8. Zverev war endgültig auf 180: „Der Ball ist aus. Der Ball ist weit im Aus“, schrie er in Richtung des Offiziellen. Damit war es aber nicht getan. Der 24-Jährige wurde ausfällig: „Das ist deine Linie. Das ist deine verdammte Linie. Du verdammter Idiot.“

Pfiffe und Buhrufe

Die Zuschauer reagierten mit lautstarken Pfiffen und Buhrufen. Als die Niederlage feststand, verlor Zverev endgültig die Fassung: Insgesamt viermal drosch er mit seinem Schläger voller Wucht gegen den Schiedsrichterstuhl. Beim zweiten Schlag musste der Schiedsrichter sogar den Fuß etwas anheben, sonst hätte Zverev ihn getroffen.

Der Fehltritt blieb nicht ohne Folgen. Nach seiner Disqualifikation durch die Herren-Organisation ATP fürs Einzel steht der Münchner Peter Gojowczyk kampflos im Viertelfinale.