Es gibt Alternativen zur anonymen Massenschlachtung: Ein kleiner Betrieb in Überlingen zeigt, dass Rücksicht auf die Würde des Tieres profitabel sein kann. Das Modell könnte Schule machen.
Überlingen - Endstation Schlachthof Überlingen: DE 1572 bleibt an der Lkw-Rampe stehen und starrt nach draußen. Vor ihr breitet der Viehhändler Ralph Nolle einen Teppich aus Stroh aus für den letzten Gang. Doch der Zweibeiner scheint dem Paarhufer etwas suspekt zu sein. Auf ihrer Weide bei Pfullendorf ist die Kuh dieser Spezies selten begegnet. Es vergehen einige Minuten. Die Artgenossen hinter ihr beginnen zu drängeln. Sie wollen ins Licht. Schließlich setzt sich DE 1572 wieder in Bewegung. „Das ging ja heut zügig“, meint Nolle. „Weidevieh lässt sich öfter mal bitten. Manchmal warte ich fast eine halbe Stunde auf die Herrschaften.“
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