Der Schlachthof in Gärtringen wurde vorübergehend geschlossen. Foto: dpa

Die Schlachthof-Affäre in Gärtringen schadet der regionalen Metzgerbranche. Das ist auch eine Quittung für fehlende Mitbestimmung in den Schlachtbetrieben, meint unser Redakteur Wolf-Dieter Obst.

Stuttgart - Heute schon mit schlechtem Gewissen an der Wursttheke gestanden? Mit nagenden Zweifeln das Fleisch für den Grillabend eingekauft? Die Affäre um den Schlachthof in Gärtringen im Kreis Böblingen hat alle Verbraucher, die auf regionale Produkte setzen, vor den Kopf gestoßen. Zwar haben wir uns längst daran gewöhnt, dass die Fleischindustrie das Fleischerhandwerk in die Ecke treibt, ja nahezu verdrängt hat. Dass sich eine Massenproduktion durchsetzt, bei der Tierschutz vor allem ein Kostenfaktor ist. Viele Verbraucher wollen das nicht mitmachen, gehen zu ihrem Metzger nebenan und vertrauen auf regionale Qualität.