Bei dem Haus, das umgebaut wird, wurde der verletzte Mann gefunden. Foto: Andreas Rosar

Am Tag nach dem Angriff auf einen 27-Jährigen in Möhringen ist die Polizei vor allem mit der Auswertung der Spuren beschäftigt. Wie läuft die Suche nach Tatpersonen?

Für den 27-jährigen Mann, der am Dienstagabend in Möhringen mit einem Schuss in den Bauch schwer verletzt worden war, bestehe keine Lebensgefahr, sagt ein Sprecher der Polizei am Mittwoch. Am Abend habe man das kurz befürchten müssen, weil nicht klar war, ob durch den Schuss auch innere Organe schwer verletzt worden seien. Eine Operation sei aber erfolgreich verlaufen, der Mann sei stabil.

Der Schuss fällt gegen 18 Uhr

Passanten hatten am Dienstag gegen 18 Uhr Alarm geschlagen. Es war nahe dem Möhringer Bahnhof ein Schuss gefallen, dann wurde der Mann an der Ecke Filderbahnstraße/Leinenweberstraße verletzt gefunden. Rettungskräfte versorgten ihn und brachten ihn in eine Klinik. Das Haus an dieser Straßenecke wird seit einiger Zeit umgebaut. Darin war ein Wettbüro untergebracht, entstehen soll dort nach Informationen unserer Zeitung ein Currywurst-Imbiss.

Wo wurde geschossen? Die Polizei wertet Spuren aus

Ob der Schuss in dem Haus oder davor fiel, dazu sagt die Polizei noch nichts. Es müssten nun alle Spuren ausgewertet werden, erklärt der Polizeisprecher Stephan Widmann. Erst dann habe man mehr Klarheit über den Tatablauf.

Noch sind keine Verdächtigen festgenommen worden. Die Polizei hält sich bedeckt, ob sie schon jemanden im Visier hat. Am Abend fahndete sie in Möhringen und in der Umgebung nach dem bewaffneten Täter, die Suche blieb ohne Erfolg. Auch ein Hubschrauber war dabei im Einsatz.

Bei der Ermittlung arbeiten das Polizeipräsidium Stuttgart und das Landeskriminalamt eng zusammen. Das Landeskriminalamt sei bei solchen Taten schon allein der Spurenauswertung wegen im Boot.

Ein Zusammenhang mit den rivalisierenden Banden wird geprüft

Ob das LKA auch inhaltlich involviert sein wird, steht noch nicht fest. Das wäre der Fall, wenn sich eine Verbindung zu dem seit geraumer Zeit schwelenden Konflikt zweier gewaltbereiter Gruppierungen in der Region Stuttgart ergeben würde. Diese haben sich bereits mehrfach auch mit Schusswaffen blutige Auseinandersetzungen geliefert, unter anderem in Zuffenhausen. Dort wurde der mutmaßliche Kopf der Gruppierung Stuttgart-Göppingen im März 2023 niedergeschossen und schwer verletzt. Aktuell läuft dazu das Gerichtsverfahren am Stuttgarter Landgericht. Der Gruppe Stuttgart-Göppingen steht die in Ludwigsburg-Esslingen-Plochingen verortete gegenüber.