Im November sieht der neu eröffnete Quartiersplatz der Schelmenäcker-Siedlung noch ziemlich unbelebt aus. Spätestens im Frühjahr soll sich das ändern. Foto: Friedl

Der Quartiersplatz der Leinfeldener Schelmenäcker-Siedlung ist offiziell eröffnet. Er fungiert als Bindeglied – und als große autofreie Zone.

Auf dem Fontänenfeld plätschert das Wasser, darum herum spenden große Bäume mit ihrem dichten Laub viel Schatten, dazwischen sind die Blumenrabatten jahreszeitlich bestückt und in der Ferne sind noch einige alte Streuobstbäume in Sicht – das alles gibt es noch nicht auf dem Quartiersplatz in der Leinfeldener Schelmenäcker-Siedlung. 

Und doch wurde dieser Platz nun in der neuen Wohngegend feierlich eröffnet. Denn im Prinzip ist das jetzt alles da, nur der Jahreszeit entsprechend blühen gerade weder Bäume noch Blumen. Und öffentliche Brunnen sind der Nachtfrostgefahr wegen besser abgeschaltet.

Das ist der Spielplatz mit den Urzeit-Motiven, der schon seit diesem Sommer gerne genutzt wird. Foto: Brändli

Dennoch wurde viele Jahre lang daran herumgefeilt, geplant, diskutiert, wie Otto Ruppaner, Oberbürgermeister von Leinfelden-Echterdingen in seiner Rede feststellte. Und deshalb muss da auch mal ein Knopf dran gemacht werden. In einer sehr wesentlichen Funktion funktioniert dieser Quartiersplatz schon: als Bindeglied zwischen der Siedlung und der Stadt, als Scharnier zwischen neuer Stadtbahn-Haltestelle und Industriegebiet sowie als neue große autofreie Zone für die Bewohner der Umgebung zum neuen Kindergarten und zum neuen Jugendhaus. Und die ersten Geschäfte haben sich auch schon angesiedelt. Und so, zugänglich von allen Seiten, soll er auch zu einem belebten Treffpunkt heranwachsen.

Quartiersplatz war mal ein großes Feld

Wie lange daran gefeilt und diskutiert wurde, weiß Franziska Schieferdecker genauer. Mit ihrem Planungsbüro hat sie dieses Vorhaben von Anfang an geleitet: „Im Jahre 2010 hat das begonnen, damals haben wir mit unserem Entwurf dazu einen Wettbewerb gewonnen“, erinnert sich Schieferdecker: „Damals war das noch ein großes Feld mit ein paar alten Obstbäumen, dazu kam die S-Bahn-Trasse und ein Jugendhaus, das schon ziemlich in die Jahre gekommen war.“

Heute wird das fertiggestellte Angebot von den Bewohnern gut angenommen, das beweist allein der Kinderspielplatz nicht weit davon entfernt mit Urzeit-Motiven. Der hätte nun auch offiziell eröffnet werden sollen. Doch da er schon seit diesem Sommer bespielt wird, wurde darauf verzichtet. Die Erwartungshaltung der Kinder und der Eltern war zu groß, um monatelang Absperrzäune hinzustellen. Aber wissen die Kleinen, warum sie gerade hier zwischen Mammut und Pfahlbau spielen? Wohl eher nicht, aber das nimmt ja nichts an der Freude und an der Begeisterung, mit der die Kinder im Sand unterwegs sind. Immerhin gibt es am Rand einige schriftliche Hinweise, die verdeutlichen, dass hier mal etwas besonderes war. Das können ja die Erwachsenen lesen, die auf die Kleinen achten. Denn nicht allzu weit von hier haben schon vor 5000 Jahren Menschen gelebt, das belegen entsprechende Funde.

Eigentumswohnungen am Quartiersplatz zu haben

Im Hier und Jetzt leben die neuen Bewohner des Quartierplatzes. Das Siedlungswerk hat 143 Wohneinheiten errichtet, verteilt auf sieben Häuser. „Die Mietwohnungen sind alle belegt“, so der Geschäftsführer Christoph Welz, „von den Eigentumswohnungen sind noch acht bis neun zu haben“. Deshalb inseriert das Siedlungswerk im Immobilienteil der Tagespresse auch das Angebot von kompletten Besichtigungstagen. „Das ist heute üblich“, so Welz, „Eigentumswohnungen verkaufen sich heute generell nicht mehr so ohne weiteres wie vor zehn oder zwanzig Jahren“. Welz schaut zufrieden auf diese neu erstandene Siedlung: „Einerseits im Grünen wohnen mit der Stadtbahn vor der Haustüre. Da ist kein Auto notwendig, um schnell in der Innenstadt zu sein.“ Dass der Quartiersplatz nun eröffnet wurde, gefällt ihm besonders: „Das gibt wieder einen Nachfrageschub für unsere Wohnungen, das spüren wir“, so Welz.