In Leonberg bleibt die Sauna auch weiterhin dunkel. Foto: Simon Granvillle

Die Nachbarkommunen reagieren flexibel auf die Entspannung am Energiemarkt und freuen sich ab März auf Sauna-Gäste. Am Engelberg wird für einen Neustart ein Ratsbeschluss benötigt.

Wie ein Aussichtspunkt ragt es in eine der Hauptverkehrsachsen in der Leonberger Innenstadt hinein: das Baumhaus der Sauna im Hallenbad. Diese Schwitzkabine ist bei den Gästen besonders beliebt, lässt sich doch von hier aus bei 80 Grad der Stadtverkehr bestens beobachten.

Wegen hoher Energiepreise blieben die Öfen aus

Aber heiße Temperaturen mit Aussicht bleiben den Saunafreunden, die längst nicht nur aus dem Raum Leonberg kommen, schon seit fast einem Jahr verwehrt. Um Energie zu sparen, hatte die städtische Sauna nach den Sommerferien des vergangenen Jahres erst gar nicht mehr geöffnet. Damit stand Leonberg nicht alleine da. Auch die kommunalen Saunen in Ditzingen, Gerlingen, Sindelfingen und Ludwigsburg hatten angesichts der Energiekrise die Öfen kalt gelassen.

Was in anderen Saunalandschaften die Kassen klingeln lässt: Vor der Mineraltherme in Böblingen bilden sich an Wochenenden lange Schlangen. In der Paracelsus-Therme in Bad Liebenzell wird es zuweilen eng. Autos mit LEO-, BB- und LB-Kennzeichen sind vor dem F 3 in Fellbach oder dem Fildorado in Filderstadt verstärkt zu sehen.

Die Energiekrise ebbt ab, die kommunalen Saunen öffnen wieder. Am 1. März werden in Ditzingen und Gerlingen die Öfen angeschmissen. Am Ludwigsburger Stadionbad locken die Sauna-Macher zum Neustart am 1. März mit einer Themenwoche.

Ditzingen und Gerlingen reagieren schnell

Im Sindelfinger Badezentrum hingegen heißt es, dass die Classic-Sauna „bis auf Weiteres“ geschlossen bleibt. Auch in der Leonberger Sauna, erst vor sieben Jahren nach langer politischer Diskussion neu eröffnet, bleibt es dunkel. Nach den Sommerferien, so kündigt es die für die Bäderbetriebe zuständige Erste Bürgermeisterin Josefa Schmid (FDP) auf Nachfrage unserer Zeitung an, ist mit einer Wiedereröffnung zu rechnen.

Ein kurzfristiges Handeln, so wie jetzt in den Nachbarstädten Ditzingen und Gerlingen praktiziert, scheint in Leonberg nicht möglich. Dafür braucht es einen Ratsbeschluss. Die nächste Sitzung ist am 7. März.

Sauna-Saison orientiert sich am Hallenbad

„Selbst bei einer kurzfristigen Entscheidung würden wir die Sauna nur für etwa sieben Wochen in Betrieb nehmen“, erklärt Josefa Schmid. „Denn die Saisondauer der Sauna orientiert sich an der Hallenbadsaison.“ Und das schließt in der Regel Mitte Mai. Immerhin: Die Themen Sauna und Hallenbadtemperaturen stehen im städtischen Bäderbeirat auf der nächsten Tagesordnung.