Foto: hr - hr

Sandra Schäfer und Hazem Alhasan Alahmad heißen die Sieger des 20. Eßlinger Zeitung Laufs. Insgesamt waren mehr als 3000 Läufer am Start.

EsslingenDie 20. Auflage des Eßlinger Zeitung Laufs um den Sport-Flöss-Pokal hatte in Sandra Schäfer und Hazem Alhasan Alahmad (Lima-Theater Esslingen) nicht nur zwei neue Gesichter auf dem obersten Siegertreppchen zu bieten – auch sonst war einiges anders als in den Vorjahren. Zudem deuteten sich Abschiede an.

Nach 34:58 Minuten lief Alhasan Alahmad ins Ziel. Nach drei dritten Plätzen hat es der Syrer im vierten Versuch nach ganz vorne geschafft. „Das ist das Allergrößte für mich“, freute sich der 26-Jährige. Bei den Frauen lief Schäfer sozusagen aus dem Stand zum Sieg. Die 28-Jährige geht zwar regelmäßig joggen, die Zeit, die sie dabei läuft, spielt aber sonst keine Rolle. Die Volleyballerin des TSV Wernau hatte sichtlich Spaß und freute sich über ihre Zeit von 39:59 Minuten.

Zum letzten Mal war Rafael Treite als Stimme des EZ-Laufs am Start: Der Lauftrainer der TSG Esslingen hat den Lauf seit mehr als zehn Jahren moderiert und Lust auf etwas Neues: „Ich will mich künftig mehr sozial engagieren und Projekte über vegane Ernährung initiieren.“ Ebenfalls zum (vermutlich) letzten Mal war das Ehepaar Hugo und Rosemarie Bantel, beide seit mehr als 25 Jahren zertifizierte Kampfrichter des Deutschen Leichtathletikverbands, beim EZ-Lauf in verantwortlicher Position. „Es ist jetzt an der Zeit, das Zepter an jüngere Leute abzugeben“, begründete Hugo Bantel, der als Kampfrichter in ganz Europa herumgekommen ist und dessen Heimatverein die LG Filder ist: „Dort war ich auch jahrelang für das Internationale Mehrkampf-Meeting in Bernhausen zuständig.“ Falls es aber eng wird beim 21. EZ-Lauf 2020, wären der 77-Jährige und seine 73-jährige Frau doch zur Stelle: „Dann würden wir den EZ-Lauf schon noch mal machen.“

Mehr Sicherheit

Zu schaffen machte den Organisatoren des EZ-Laufs das verschärfte Sicherheitskonzept, das die Stadt Esslingen eingefordert hatte. „Das Sicherheitskonzept ist im Vergleich zum Vorjahr noch einmal deutlich verstärkt worden“, bestätigte Detlef Schnabel, Organisationschef der TSG Esslingen. „Um ehrlich zu sein, haben wir ernsthaft überlegt, ob wir die Auflagen überhaupt leisten können.“ Das neue Konzept beinhaltete unter anderem die Einrichtung einer zentralen Einsatzzentrale, wo die Schnittstellen zwischen TSG, EZ und Deutschem Roten Kreuz (DRK) zusammenliefen. So saßen die Verantwortlichen – dieses Jahr zum ersten Mal auch alle zusätzlich per Funk-Headset verbunden – einträchtig in einem Appartement in der sechsten Etage eines Wohngebäudes direkt gegenüber der Schelztorhalle, das das Wohnbauunternehmen Metzger + Co kostenlos zur Verfügung gestellt hatte. Außerdem musste die TSG zusätzliche Verkehrsordner an den Einfallstraßen zur Altstadt beordern sowie die Fluchtwege freihalten. Deswegen war unter anderem erstmals den Eltern bei den Bambini- und Schüler-Läufen der Zutritt zum direkten Zieleinlauf untersagt. „Die Maßnahmen sind zur Sicherheit aller Teilnehmer und Zuschauer. Aber wir stoßen damit wirklich an unsere Grenzen“, erklärte Schnabel. Insgesamt hatte die TSG rund 280 Helfer am Start, etwa 20 mehr als im Vorjahr. „Es wird allerdings immer schwieriger, alle Dienste zu besetzen. Viele unserer Helfer wollen eigentlich aus Altersgründen kürzertreten. Das wird in den nächsten Jahre noch sehr interessant, ob wir das alles so schaffen können“, sagte Schnabel.

Den Startschuss zur größten Breitensportveranstaltung des Landkreises gab Thomas Flöss vom gleichnamigen Sportgeschäft. Die nahezu optimalen Wetterbedingungen hatten sicher ihren Anteil am großen Zuspruch – sowohl auf der Laufstrecke als auch bei den Zuschauern. Fast alle Läufer kamen im Ziel an. Die Finisherquote im Hauptlauf betrug knapp 98 Prozent. Insgesamt waren 3128 Läufer am Start, allein beim Hauptlauf 1465.

Bei den drei AOK-Schülerläufen haben 1200 Kinder teilgenommen. Adam Kulik (6:46 Minuten), Cajus Caesar (6:22/Esslinger flammende Herzen), Ronan Reutter (10:03/Esslinger flammende Herzen), Emilia Graulich (7:53/GS Sulzgries), Nele Pfisterer (6:59/TSV Denkendorf) und Dana Kanan (11:00/Georgii Gymnasium) setzten sich in ihren jeweiligen Altersgruppen durch. Bei den KSK-Bambini-Läufen waren insgesamt 463 Kinder auf der Strecke – bei den Jahrgängen 2014 und jünger sowie Mädchen 2012/2013 lag die Finisherquote bei 100 Prozent. Simon Rühle (1:40/Dorflädle) Philipp Strack (1:17/Herderschule), Malin Näser (1:41/Eberspächer) und Eni Sihling (1:23/125 Jahre TVH und TVL) liefen als Erste durchs Ziel.

47 Hilfeleistungen

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) vermeldete 47 Hilfeleistungen im Zielzelt und auf der Strecke sowie fünf Läufer, die mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus transportiert werden mussten. „Vom Schnitt her war das das gleiche Ausmaß wie in den Vorjahren“, sagte Bereitschaftsleiter Markus Oßwald vom DRK Esslingen. Insgesamt waren 70 Rettungskräfte, darunter zwei Ärzte und fünf Rettungswagen, im Einsatz.

Vom EZ-Lauf berichten: Stefanie Gauch-Dörre und Kerstin Dannath (Texte), Herbert Rudel und Roberto Bulgrin (Fotos)