Im Möhringer Freibad wird es in diesem Sommer nichts mit dem Sprung ins kühle Nasse. Foto: Lichtgut/Ferdinando Iannone

Wegen Sanierungsarbeiten bleibt das Möhringer Freibad den ganzen Sommer geschlossen. Das Linksbündnis im Stuttgarter Gemeinderat fragt nun, ob das nicht hätte verhindert werden können.

Das Linksbündnis aus Linke, SÖS, Piraten und Tierschutzpartei im Stuttgarter Gemeinderat spricht von einer Hiobsbotschaft. Gemeint ist die Ankündigung der Stuttgarter Bäderbetriebe, dass das Möhringer Freibad wegen Sanierungsarbeiten die ganze Saison geschlossen bleibt. Nun fordern die Stadträtinnen und Stadträte einen Bericht über die Ursachen und Folgen. In einem Antrag haben sie einen umfassenden Fragenkatalog formuliert. Sie wollen unter anderem wissen, wie es soweit kommen konnte und fordern eine Auflistung der in den vergangenen zehn Jahren ausgeführten Instandhaltungsmaßnahmen und der damit verbundenen Investitionen. Darüber hinaus möchten sie über den Stand der Planungen für die Generalsanierung des Möhringer Freibads informiert werden.

Die Bäderbetriebe hatten im Gespräch mit unserer Zeitung bereits angedeutet, dass wenn die Personalsituation es zulasse, als Ausgleich das Hallenbad in Sonnenberg den Sommer über geöffnet bleiben könnte. Die Stadträtinnen und Stadträte wollen das nun genauer wissen und bringen außerdem noch längere Öffnungszeiten für die Freibäder in Vaihingen und Sillenbuch ins Spiel. Zuletzt fragt die Fraktionsgemeinschaft, ob mit kontinuierlichen Instandhaltungsmaßnahmen derart lange und dauerhafte Schließungen nicht hätten verhindert werden können.

In der Antragsbegründung heißt es, die Bäder gehörten zur Daseinsvorsorge. Doch mit der Schließung der Möhringer Einrichtung für die gesamte Sommersaison 2023 sei ein wohnortnahes Angebot an Bädern nicht mehr flächendeckend gegeben. Insbesondere Familien mit Kindern und Menschen, die nicht in den Urlaub fahren könnten, seien dadurch benachteiligt. „Die Verwaltungsspitze muss künftig vorausschauender und proaktiver handeln, damit solche außerplanmäßigen Schließungen verhindert werden“, so der abschließende Appell.