Das Original: Markus feiert am 23. Juli die Achtziger. Foto: Ulrich Wolf

Spaß-Gasgeber Markus kommt mit seiner Neue-Deusche-Welle-Show am 23. Juli nach Leonberg und bringt die Musik und auch die Klamotten der 80er Jahre mit.

Die Achtziger sind hipp. Eine der wohl markantesten Richtungen dieser musikalischen Ära ist hierzulande die Neue Deutsche Welle. Bands wie Ideal, UKW, Trio oder Extrabreit schüttelten die deutsche Musikszene damals durcheinander. Einer der Protagonisten war und ist Markus, der seinerzeit das Gasgeben als ultimativen Spaßfaktor propagierte. Jetzt kommt er am Sonntag, 23. Juli, mit seiner NDW-Show nach Leonberg zu Leonpalooza.

Markus, geben Sie noch gerne Vollgas?

Eher nein. Ich bin gar nicht mehr so oft mit dem Auto unterwegs, sondern fahre lieber Bahn. Das ist auch viel entspannter, man kann was lesen oder ein Bierchen trinken.

Vom Saulus zum Paulus?

Nein, es macht ja manchmal schon Spaß, mit einem flotten Flitzer unterwegs zu sein. Aber vor 40 Jahren war der Verkehr völlig anders.

War das damals ein Lebensgefühl?

Es war für uns eine Befreiung. Wer nicht mobil war, war abgehängt. Ich bin im Taunus, also auf dem Land, aufgewachsen. Da war ein Auto wichtig, und es war ein Statussymbol.

Heute nicht mehr?

Zumindest bei vielen jungen Leute nicht. Meinen Sohn, er ist 24, musste ich regelrecht nötigen, den Führerschein zu machen.

Sind Sie Autofan?

Ja, definitiv. Ich stehe besonders auf Ami-Schlitten aus den 60er-Jahren. Die sind cool.

„Und kostet Benzin auch drei Mark zehn...“, haben Sie damals gesungen. Mittlerweile ist der Sprit noch teurer. War das damals eine unbedarfte Zeit?

Keineswegs. Es gab die Sonntagsfahrverbote, um Benzin zu sparen. 1968 wurde der Club of Rome gegründet, ein Verein, der sich für eine nachhaltige Zukunft eingesetzt hat.

Ist Ihre Show nur etwas für Nostalgiker?

Die Show ist sehr authentisch, weil wir die Originalkünstler von damals dabei haben, zum Beispiel die Jungs von Geier Sturzflug, die viele noch durch ihren Hit „Bruttosozialprodukt“ kennen. Oder Peter Hubert von UKW. Wir bieten die Originale, es ist alles authentisch. Ich würde auch hingehen.

Also doch für Nostalgiker?

Nein, es kommen auch viele Zwanzigjährige. Wir haben den Sound der heutigen Zeit angepasst. Alles einfach eins zu eins runterzuspielen, wäre ja ein bisschen bräsig.

Wie alt war Ihr Publikum vor 40 Jahren?

Bei einer frühen Tournee war ich mit Nena und Hubert Kah unterwegs. Damals sind 13-Jährige gekommen, deren Eltern draußen gewartet haben. Heute kommen sie als Erwachsene zu uns und bringen den Geist mit.

Wie ist denn der Geist, sind das Schlager im schrägen Gewand?

Wir wollten keine Schlager. Wir wollten etwas Neues, inspiriert von New Wave oder von deutschen Liedern aus den 30er Jahren, etwa der „Kleine grüne Kaktus“ von den Comedian Harmonists. Das fand ich sehr cool.

Wie ist denn Ihr Programm entstanden?

Es gab in Essen ein Musical-Projekt, an dem ich beteiligt. Wir haben in immer wieder anderen Besetzungen gespielt, auch mit dem Falco-Musical-Darsteller Alexander Kerbst. Dabei haben wir gemerkt, dass wir gut miteinander können und es sehr viel Spaß macht.

Sie treten in den Originalklamotten auf.

Die waren ganz praktisch. Mit den Schulterpolstern hatte man immer eine gute Figur, ohne groß trainieren zu müssen. Die Bühnenkleidung ist in irgendwelchen Umzugskisten verschwunden. Aber meine Lederjacke aus den Achtzigern habe ich noch.

Sollen die Fans im 80er-Outfit kommen?

Aber unbedingt!

Sie waren im Januar im Dschungelcamp.

Ja, das war eine Erfahrung, die ich nicht mehr brauche. Ich hatte keine Vorstellung, was da passiert. Das ist nichts für mich. Die Leute müssen sich immer miteinander anlegen und streiten. Dabei waren die meisten echt okay.

Das war nicht Ihre einzige Erfahrung im Boulevard-TV.

Ja, ich war auch 2017 im „Sommerhaus der Stars“. Da habe ich meine jetzige Frau Yvonne König kennengelernt. Deshalb war das eine gute Sache.

Muss man heute bei solchen Formaten mitmachen, um Aufmerksamkeit zu bekommen?

Früher war das tatsächlich einfacher. Da warst du einmal bei Desiree Nosbusch dabei und halb Deutschland hat dich gekannt. Das war eine völlig andere Welt.

Tickets

Karten
Im Internet auf www.leonpalooza.de oder im Ticketshop der Stadthalle Leonberg, Römerstraße 110.