Den Sattel unter dem Hintern? Eigentlich geht das auf der Pliensaubrücke nicht mehr. Foto: Roberto Bulgrin

Claudia Bitzer rezensiert in ihrem Rückspiegel der Woche das Sommertheater im Kreis Esslingen.

Esslingen - Die Traumpaläste sind wieder offen. Für so richtig großes Kino hat in den zurückliegenden Tagen aber das Technische Rathaus in Esslingen gesorgt. Geradezu abonniert auf Pleiten, Pech und Pannen ist jetzt offenbar geworden, dass die Stadt die Pliensaubrücke auch nach ihrer millionenschweren Sanierung nicht zukunftsfest gemacht hat. Jedenfalls nicht für Radler. Die müssen schieben. Denn die Brüstung ist zu niedrig, um als aufrecht sitzender Pedaleur im Falle eines Falles nicht – mit welchen Verrenkungen auch immer – theoretisch in den Neckar stürzen zu können. Das Problem ist in Esslingen nicht neu, vom Rathaus im konkreten Fall aber anders eingeschätzt worden. Jetzt begründet die Verwaltung ihr Wissensdelta mit einer veränderten Rechtslage. Die SPD griff nach dem EZ-Bericht vom Dienstag jedenfalls als erste Ratsfraktion in die Tasten, um sie für den Schildbürgerstreich abzuwatschen. Dafür hat es Andrea Lindlohr, Landtagsabgeordnete der Grünen, ganz groß in das Blatt mit den vier Buchstaben geschafft, wie sie ihr Radl frustriert über das Bauwerk schiebt. Dabei hat das Tiefbauamt sicher irgendwo noch ein paar Latten und Baken übrig, mit denen man eine mittige Radspur auf der Pliensaubrücke ordentlich eingrenzen könnte. Man müsste nur die Denkmalschützer solange in ihren Amtsstuben einsperren...