Das bei einem Sturm zerstörte Dach der Stuttgarter Oper wird als Mahnmal aufgestellt. Es soll ein sichtbares Zeichen im Kampf gegen den Klimawandel sein.
Ist das Kunst oder kann das weg? Nein, kann es nicht! Ob es sich um Kunst handelt, ist allerdings eine andere Frage. Das seltsam amorphe Objekt, das am Freitag auf einem Metallpodest im Eckensee platziert wurde, ist von der Natur geformt worden. Es gehörte einmal zum Operndach.
Zur Erinnerung: In der Nacht vom 28. auf den 29. Juni 2021 hatte ein Unwetter in Stuttgart schwere Schäden an der Oper und im Schlossgarten verursacht. Dabei wurde ein Teil des Operndachs weggerissen und verformt. Der SPD-Landtagsabgeordnete Martin Rivoir sah in den Überresten ein Mahnmal gegen den Klimawandel. Auch der Stuttgarter SPD-Fraktionschef Martin Körner hatte sich dafür stark gemacht. Das fand die Unterstützung von Finanzminister Danyal Bayaz. In einem Brief an Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper und Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle schrieb er: „Uns ist es ein Anliegen, als sichtbares Zeichen im Kampf gegen den Klimawandel einen der prominentesten Plätze der Stadt zur Verfügung zu stellen.“ Auch Nopper stimmte zu.
Offizielle Einweihung ist am Freitag
Jetzt ist es soweit. Die routinemäßige Reinigung des Eckensees wird dazu genutzt, die Naturplastik auf einem Metallrahmen zu installieren – vorübergehend wohlgemerkt. „Aufgrund des denkmalrechtlichen Status des Oberen und Mittleren Schlossgartens wird ein dauerhaftes Mahnmal im Eckensee nicht möglich sein“, erklärte Bayaz. Möglich, dass zu einem späteren Zeitpunkt „eine weitere charmante Idee aus der Bevölkerung“ umgesetzt wird, betont er. Nämlich Gedenkmünzen aus dem Kupferknäuel zu prägen. Zuletzt war das zerknüllte Operndach im zentralen Depot der Württembergischen Staatstheater an der Cannstatter Zuckerfabrik untergebracht. An diesem Freitag findet im Beisein von Bayaz und Nopper die offizielle Einweihung des Mahnmals statt.