Die Postfaschistin Giorgia Meloni will als Ministerpräsidenten in den Pallazzo Chigi einziehen. Foto: dpa/Cecilia Fabiano

Der von vielen erwartete Rechtsruck bei der Wahl in vier Wochen hätte auch gravierende Folgen für Europa, meint unser Italien-Korrespondent Dominik Straub.

In Italien wird in einem Monat eine Wahl stattfinden, die vermutlich das Prädikat „historisch“ erhalten wird. Denn genau 100 Jahre nach Benito Mussolinis Marsch auf Rom und der faschistischen Machtergreifung am 30. Oktober 1922 wird laut allen derzeit vorliegenden Wahlprognosen eine Persönlichkeit die Regierung übernehmen, die ihre gesamte politische Karriere im Dunstkreis verschiedener postfaschistischer Parteien und Gruppierungen aufgebaut hat: Giorgia Meloni. Die ultrarechte Nationalistin und Chefin der Fratelli d’Italia wird mit dem rechtspopulistischen Hardliner Matteo Salvini von der Lega sowie mit dem wegen Steuerbetrugs vorbestraften Ex-Bunga-Bunga-Premier Silvio Berlusconi und seiner Forza Italia regieren. Im Vergleich zu einer solchen Koalition würden selbst die nationalistischen und autoritären Regierungen in Ungarn und Polen als moderat erscheinen.