Holzfrösche im Märchengarten, die Kinder kreativ gestaltet haben Foto: Simon Granville

Die Leiterin des Blühenden Barocks Petra Herrling wagt den Blick in das Jahr 2023 und spricht im Wirtschaftsausschuss auch über aktuelle Probleme.

Die Leiterin des Blühendes Barocks, Petra Herrling, hat am Dienstagabend über das Jahr 2023 und gleichzeitig über ihr erstes Jahr als Leiterin gesprochen, und dabei auch aktuelle Probleme thematisiert. „Wir hatten sehr viel Glück mit dem Wetter und der Bus-Tourisums erholt sich“, erklärte sie den Mitgliedern des Wirtschaftsausschusses. 2023 haben acht Prozent mehr Besucher das Blühende Barock besucht, die Materialkosten sind jedoch 12 Prozent und die Personalkosten 10 Prozent teurer geworden. Dennoch sind die Umsätze von 7,3 auf 8,2 Millionen Euro gestiegen.

Überarbeitete Ticketstruktur

Um Besucherströme besser lenken zu können, hat das Blühende Barock 2023 und 2024 Anpassungen vorgenommen. Ticketpreise sind nun nach Saison und Wochentag gestaffelt. In der Nebensaison kostet das Ticket 14 Euro, in der Hauptsaison unter der Woche 15 Euro, an Wochenenden und Feiertagen 16 Euro. Diese Neuerung zeige sich bereits an schönen Wochentagen, sagte Herrling.

Mit den Onlinetickets lasse sich außerdem besser einschätzen, wann wie viel los sein werde und die Besucher gelangen schneller ins Blühende Barock. Gerade an Tagen wie dem 3. Oktober sei das hohe Aufkommen bei gutem Wetter in der Vergangenheit unangenehm für Besucher gewesen. „Um die Fluchtwege frei zu halten, wurde deshalb Anfang des Jahres am Wochenende und während der Kürbisausstellung eine Gebühr von drei Euro für Bollerwägen erhoben.

Im Märchengarten wurden passend zum 65-jährigen Bestehen einige Märchen-Stationen renoviert und modernisiert. Rückmeldungen hätten gezeigt, dass manche Besuche Märchen gar nicht mehr kennen oder Sprüche als diskriminierend wahrnehmen würden, so Herrling. Das Märchen „Die roten Schuhe“ aus dem Jahr 1845 wurden zum dritten Mal umgestaltet. Statt dem edlen Tanzschuh steht nur ein Stiefel im Fokus, das Märchen wurde in moderne Sprache übersetzt. Bei der Umgestaltung sind Themen wie Inklusion und Diversität eingeflossen. „Die Augen der heutigen Kinder müssen leuchten“, sagte Herrling. Dazu müsse sich das Blüba weiterentwickeln. Stadtrat Claus-Dieter Meyer von der CDU sprach sich dafür aus, die Einzigartigkeit der Märchen trotz Modernisierungen zu erhalten.

In der Kürbisausstellung zerstören seit Mitte August immer wieder Unbekannte die Kürbisse. Foto: dpa/Christoph Schmidt

„Wir sind trotz der Steigerung noch ein ganzes Stück von den Zahlen vor Corona entfernt“, sagte Meyer. Da sich die Dauerkarte vor allem an Ludwigsburger und Menschen in der Region richte, stelle sich die Frage, wie man die Identifikation wieder steigern könne. Kilian Raasch von den Freien Wählern gab den Wunsch der Bürger weiter, bei dem Straßenmusikfestival wieder mehr Straßenmusik und weniger Orchestermusik zu spielen. Auch die Öffnung des Südgartens soll Stadträten nach geprüft werden.

Unbekannte zerstören Kürbisse

Petra Herrling berichtete im Ausschuss auch von aktuellen Problemen. Im Blühenden Barock komme es seit Mitte August immer wieder zu Vandalismus. Unbekannte hätten mehrfach Leuchter heruntergerissen beispielsweise bei der Schneewittchen-Station . Bei der Goliath-Figur wurde der Hebel aus Metall abgerissen. Auch seien Kürbisse klein gehackt worden. Das Blühende Barock setzt deshalb vermehrt Sicherheitskräfte ein, auch in Zivil: „Vandalismus wird mehr. Das höre ich auch von anderen Parks, hier in Baden-Württemberg, aber auch bundesweit.“