Bei manchen Symptomen müssen Eltern die Notfallambulanz aufsuchen (Symbolbild). Foto: dpa/Christoph Soeder

Eltern mit am RSV-Erreger erkrankten Nachwuchs sind in Sorge. Bei welchen Symptomen ist der Weg zum Kinderarzt oder in die Notaufnahme unvermeidbar?

Das Kind hustet und fiebert, die Nase läuft und die Temperatur ist hoch wie selten. Das RS-Virus und andere Erreger sorgen derzeit für eine heftige Krankheitswelle bei Kindern. Wenn trotz Ruhe, ausreichend Flüssigkeit und fiebersenkenden Mitteln keine Besserung in Sicht ist und die Telefonleitungen beim Kinderarzt noch dazu belegt sind, sorgen sich viele Eltern um ihren Nachwuchs.

Nach der Infektion dauert es laut Robert Koch Institut im Schnitt fünf Tage, bis die ersten Symptome auftreten. Meistens beginnt alles harmlos mit Schnupfen, Husten und Halsschmerzen. Auch eine Bindehautentzündung im Auge sowie eine Mittelohrentzündung können begleitend auftreten. Die Gefahr beginnt meistens nach drei Tagen, wenn sich die Erkrankung auf die unteren Atemwege ausweiten kann und der Husten sich möglicherweise verschlimmert.

Pfeifendes Ausatmen als deutliches Warnsignal

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BvKJ) nennt folgende Alarmsignale, die einen umgehenden Kinderarztbesuch oder Klinikbesuch notwendig machen: Ein kleines Kind unter einem Jahr hat hörbar Schwierigkeiten beim Atmen. Die Atmung ist also schneller und insbesondere beim Ausatmen ist ein pfeifendes, knisterndes oder zischendes Geräusch zu hören. Ärzte nennen das Giemen. Wenn ein Kind schläfrig wird, das Bewusstsein verliert und nur unzureichend trinkt, sollten Eltern in einer Notfallambulanz vorstellig werden.

Grundsätzlich sei es jedoch normal, wenn ein Kind, das älter als ein Jahr ist, aufgrund eines Infekts vier Tage Fieber und Symptome wie Husten und Schnupfen hat, sagt Jakob Maske, Sprecher des BvKJ. Sollte das Fieber auch nach Tagen gleichbleibend hoch sein oder ist das Kind unter einem Jahr alt, sollten Eltern einen Kinderarzt aufsuchen – auch wenn das derzeit mit einem erheblichen zeitlichen und logistischen Aufwand verbunden ist, rät Maske.

Kinderärzte, Ambulanzen und Kinderkliniken sind derzeit überlastet. Sechs bis sieben Stunden Wartezeit seien aktuell in manchen Notaufnahmen keine Seltenheit, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Jörg Dötsch. Geduld und Verständnis für die angespannte Lage seien deshalb laut Maske derzeit gefragt.