Erze mit Seltenerdmetallen sind weltweit gefragt. Foto: dpa/Oliver Berg

Neodym, Lanthan und Co. sind wichtig für die Industrie – und der Bedarf steigt. In Schweden wurde jetzt das bislang größte Vorkommen der begehrten Metalle in Europa gefunden, die bis jetzt vor allem aus China kommen.

Die Seltenen Erden sind eine Gruppe von 17 Metallen, die in vielen Bereichen der Industrie benötigt werden. Wichtigstes Einsatzgebiet sind leistungsstarke Dauermagnete, wie sie in Windkraftanlagen oder Elektromotoren stecken. Hier spielt das Seltenerdmetall Neodym eine zentrale Rolle. Gebraucht werden Seltene Erden (der Begriff rührt daher, dass Metalloxide früher als Erden bezeichnet wurden) etwa auch für Laser, LEDs, Computer, Smartphones und Batterien.

Hohes Versorgungsrisiko

Die Metalle haben bei solchen Produkten zwar nur einen geringen Anteil am gesamten Rohstoffeinsatz. Doch wegen der Vielzahl der Anwendungen steigt der Bedarf weltweit. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover erwartet, dass der Verbrauch an Seltenerdoxiden von 131 000 Tonnen im Jahr 2020 bis 2023 auf 188 000 Tonnen wächst. Größtes Förderland für Erze, die diese Metalle enthalten, ist mit einem Anteil von rund 60 Prozent China. Dahinter liegen Australien und die USA. Bei bereits aufbereiteten Seltenerdmetallen kommt China auf 85 Prozent. Deutschland ist komplett auf Importe angewiesen, die EU stuft Seltene Erden als die Rohstoffe mit dem höchsten Versorgungsrisiko ein. Umso wichtiger ist das neue Vorkommen in Schweden.

Gar nicht so selten

Die meisten Seltenen Erden sind gar nicht so selten, wie der Name vermuten lässt. Cer kommt etwa in der Erdkruste ähnlich häufig vor wie Kupfer oder Nickel. Allerdings ist die Aufarbeitung der Erze aufwendig und umweltbelastend. Recycling spielt bis jetzt praktisch keine Rolle. Bislang wird in Europa weniger als ein Prozent der Seltenerdmetalle aus alten Dauermagneten wiedergewonnen.

Zu den Seltenerdmetallen zählen Lanthan, Cer, Praseodym, Neodym, Promethium, Samarium, Europium, Gadolinium, Terbium, Dysprosium, Holmium, Erbium, Thulium, Ytterbium, Lutetium und Yttrium. Scandium wird teilweise nicht dazugerechnet.