Ein Fall fürs Gefängnis ist der Angeklagte nicht – befand der Amtsrichter in Böblingen (Symbolbild). Foto: dpa/Peter Steffen

Eine Frau gesteht ihrem Mann, einen neuen Partner zu haben. Er zerrt sie ins Schlafzimmer, zieht ihr Hose und Unterhose herunter, dringt in sie ein. Was jetzt vor dem Böblinger Amtsgericht geschah, hat selbst der Richter nur selten erlebt.

Ein Angeklagter, der alle Vorwürfe unumwunden einräumt, eine Geschädigte, die zwar sichtlich emotional, aber doch sachlich das Geschehen schildert, und beide treten nicht nach – das hat selbst Richter Werner Kömpf in einem Vergewaltigungsprozess, wie er nun vor dem Schöffengericht in Böblingen stattfand, bislang eher selten erlebt. Zu zwei Jahren Haft auf Bewährung wurde der reumütige Täter, der sich im Gerichtssaal zudem mehrfach persönlich bei seiner damaligen Frau entschuldigte, schließlich verurteilt. Außerdem muss er 1000 Euro an sie zahlen.