Bei Grüngut gibt’s ab Januar auch bei mehr als zwei Kubikmetern keine Gebühren mehr für die Abgabe. Foto: Sigerist (Archiv)

Der Rems-Murr-Kreis erhöht zum neuen Jahr die Abfallgebühren. Besser wird es für Kunden allerdings bei der Grüngutabgabe.

Der Rems-Murr-Kreis erhöht zum neuen Jahr die Gebühren deutlich. Vorbehaltlich der Zustimmung des Kreistags, an der es allerdings wenig Zweifel gibt, kommt auf einen Musterhaushalt mit vier Personen eine Jahresgebühr von 196 Euro, bezogen auf 2026 und 2027. Das ist im Vergleich zu den aktuell noch gültigen 165 Euro eine Erhöhung um 31 Euro oder umgerechnet 18,8 Prozent.

Die neuen 196 Euro für den Vier-Personen-Haushalt setzen sich zusammen aus der Jahresgebühr von 109 Euro, den Behältergebühren Restmüll von 56 Euro (60-Liter-Eimer bei zweiwöchentlicher Leerung) und der Biotonnen-Leerung (31 Euro).

Sperrmüllabfuhr kostet ab Januar 25 Euro

Auch bei diversen Einzelposten gibt es natürlich Erhöhungen, etwa bei den Sonderabfuhren: Die Sperrmüllabfuhr kostet 25 statt bisher 22 Euro, bei der Express-Variante sind künftig mit 50 Euro sechs Euro mehr als bisher zu entrichten. Bei den Selbstanlieferern von Autoreifen steigt die Gebühr von 2,50 Euro auf 4 Euro pro Reifen.

Für einen kleinen Teil der Menschen im Landkreis hat die neue Satzung der Abfallwirtschaft Rems-Murr allerdings eine erfreuliche Entwicklung parat. Und zwar betrifft dies die Grüngutabfälle aus privaten Haushalten. Kleine Mengen sind ohnehin kostenlos, bei Mengen ab zwei Kubikmetern war bei den Entsorgungszentren der Abfallwirtschaft Rems-Murr bisher eine Gebühr von 70 Euro pro Tonne fällig.

Diese entfällt vom neuen Jahr an. Die positive Nachricht für Garten- und Stücklesbesitzer teilten Rems-Murr-Landrat Richard Sigel und der Finanzvorstand der AWRM, Marcus Siegel, kürzlich in einem Pressegespräch vor der Aufsichtsratssitzung mit. Demnach können ab 2026 Privathaushalte ihr Grüngut vollständig gebührenfrei bei den Entsorgungszentren und Grüngutplätzen im Rems-Murr-Kreis abgeben – auch über ein Volumen von zwei Kubikmetern hinaus.

Verwaltungsaufwand teurer als die Einnahmen

Siegel: „Die Annahmegebühren für Grüngutabfälle bei Privatanlieferungen, welche über zwei Kubikmeter Volumen liegen, wurden gestrichen.“ Sigel nennt ergänzend den finanziellen Aspekt als wesentlichen Treiber dieser Entscheidung: „Der Verwaltungsaufwand der Abrechnung lag weit über den bisherigen Jahreseinnahmen.“

Diese lagen im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre bei jeweils 2850 Euro. Nun werden auch größere Grüngutmengen nicht mehr überprüft, weshalb der Aufwand geringer ist, aber auch nicht mehr kontrolliert werden, was letztlich zu geringeren Ausgaben führt.