Kitzretter gehen mit Drohnen auf Streife, um die Jungtiere zu orten, zu sichern und sie nach der Mahd wieder mit den Ricken zusammenzuführen (Symbolbild). Foto: dpa/Stephan Schulz

Wenn Bauern in Baden-Württemberg ihre Wiesen mähen, erwischen sie nicht selten dort abgelegte Rehkitze. Damit das nicht passiert, gehen Kitzretter mit Drohnen auf Streife. Agrarminister Peter Hauk lobt den Einsatz.

Stuttgart/Weinheim - Wenn Wenn Reh-Mütter im Frühling ihre Kinder zur Welt bringen, lauert auf ihre im hohen Gras abgelegten Kitze eine tödliche Gefahr: Die Bauern mähen ihre Wiesen und erwischen nicht selten die Tiere. Damit das nicht passiert, gehen Kitzretter mit Drohnen auf Streife, um die Jungtiere zu orten, zu sichern und sie nach der Mahd wieder mit den Ricken zusammenzuführen. Doch die Drohnen sind teuer.

Deshalb unterstützt das Bundeslandwirtschaftsministerium seit Mitte März deren Anschaffung mit insgesamt rund drei Millionen Euro. In Baden-Württemberg profitieren davon derzeit 39 Teilnehmer, denen insgesamt 41 600 Euro bewilligt wurden. Vereine, die Tier- und Naturschutz zum Ziel haben, können noch bis September Anträge stellen. Gefördert wird die Anschaffung von bis zu zwei Drohnen mit Wärmebildkameras und zugehörigen Ersatzakkus. Die Förderung pro Drohne beträgt dabei 60 Prozent oder maximal 4000 Euro der zuwendungsfähigen Ausgaben.

Ehrenamtliche helfen den Tieren

Allerorten engagieren sich Ehrenamtliche, um den Jungtieren einen guten Start ins Leben zu bescheren. So haben etwa die Kitzretter aus Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) mithilfe ihrer Drohne bislang 127 Tierbabys vor dem Tode bewahrt. Nach Schätzungen der Wildtierstiftung werden 50 000 bis 100 000 Kitze im Jahr getötet.

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Agrarminister Peter Hauk (CDU) sagte: „Die Arbeit von ehrenamtlichen Kitzrettern, Landwirten und Jägern ist wichtig und sinnvoll.“ Die Akteure müssten sich zusammenschließen. Überdies gehöre der Schutz der Kitze zur guten fachlichen Praxis.