Nur wenig Blut wird benötigt, um es zu zentrifugieren und das Plasma zu gewinnen. Foto: dpa

Es gibt verschiedene Therapien und Methoden, die den natürlichen Heilungsprozess des Körpers unterstützen und fördern können, eine davon ist die PRP-Therapie.

Die Abkürzung PRP steht für Platelet-Rich Plasma oder Plättchenreiches Plasma. Hierzu wird dem Patienten oder der Patientin Blut abgenommen. Dieses Blut wird zentrifugiert und somit in flüssige und feste Bestandteile zerlegt. Der flüssige Blutbestandteil, auch Plasma genannt, ist reich an Thrombozyten, die für das Wachstum wichtig sind. Sie fördern den Heilungsprozess und die Geweberegeneration. Dieses Blutplasma wird in die verletzte Körperpartie gespritzt, um so die körpereigene Heilung anzuregen.

Einsatz in der Orthopädie

Eingesetzt wird die PRP-Therapie beispielsweise in der Orthopädie bei Sport- und Muskelverletzungen oder chronischen Sehnenleiden wie einem Tennisarm, Achillessehnenreizungen und Patellarsehnenreizungen. „Diese Behandlungsmethode ist wissenschaftlich gefestigt und hat nichts mit esoterischer Eigenbluttherapie zu tun“, betont Sportorthopäde Boris Brand aus Neckarsulm, der stellvertretender Landesvorsitzender beim Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie ist. Häufig kommt die Therapie außerdem bei der Behandlung von Arthrose zum Einsatz, insbesondere im frühen bis mittleren Stadium der Kniegelenksarthrose.

Vampir-Lifting

Aber auch die ästhetische Medizin bedient sich daran, beispielsweise zur Hautverjüngung, Faltenbehandlung (auch "Vampir-Lifting" genannt) oder zur Stimulation des Haarwuchses. In der Wundheilung kommt PRP zum Einsatz bei der Heilung chronischer Wunden oder der Behandlung von Verbrennungen. Auch nach zahnärztlichen Eingriffen kann es die Geweberegeneration fördern.

Wirkung variiert

Mediziner betonen jedoch, dass es sich bei der PRP-Methode um eine innovative Anwendung handelt, die nicht bei jedem Menschen dieselbe Wirkung hat. Die PRP-Therapie zeigt in diesen Bereichen vielversprechende Ergebnisse, wobei die Wirksamkeit je nach individuellem Fall und Anwendungsgebiet variieren kann. „Moderne Injektionstechniken wie PRP haben gute kurz- bis mittelfristige Effekte. Aber alles in allem braucht der Patient vor allem Geduld und Durchhaltevermögen für den Heilungsverlauf", fasst der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie Boris Hollinger aus Markgröningen zusammen.