Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg hat sich den Unwillen etlicher Regierungen zugezogen, die sich bei der Durchsetzung einer härteren Asylpolitik behindert fühlen. Foto: Rainer Unkel /imago stock&people

Die These, dass Linke und Akteure der Zivilgesellschaft verantwortlich sind für den Rechtspopulismus, erreicht die akademische Welt, kommentiert Reiner Ruf.

An den US-Universitäten, so ist zu hören, wird Carl Schmitt gelesen. Der „Kronjurist“ der NS-Diktatur soll helfen, Donald Trumps autoritäres Regime besser zu verstehen – und den Denkhorizont auf das erweitern, was noch folgen könnte. Auch in Deutschland erfährt Schmitt eine neue Blüte. Es mag sein, dass sein schneidiger „Dezisionismus“ – nicht lange fackeln, was soll das Gerede, erst schlagen, dann fragen – als anregender Kontrast wahrgenommen wird zu den allgegenwärtigen Klagen über Regulierung und Stillstand in Politik und Gesellschaft. „Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet“ – derlei Bonmots klingen knackig wie der Biss von Markus Söder in eine Nürnberger Rostbratwurst.