Bei der bisher ungeklärten Anschlagserie wurden Autos angezündet und Drohbotschaften an Hauswände gesprüht. Foto: imago/Olaf Wagner

Eine rechtsextreme Anschlagserie hat den Berliner Stadtteil Neukölln seit 2017 verstört. Die Ermittlungen führten zu keinem Ergebnis – jetzt steht der Verdacht im Raum, dass die Staatsanwaltschaft befangen war.

Berlin - Mirjam Blumenthal sitzt am Strand von Dänemark, als sie die Nachricht erhält. „Wir hatten also die ganze Zeit doch recht“, sagt sie am Telefon. Dabei ist die Botschaft eigentlich eine beunruhigende: In der seit Jahren unaufgeklärten rechtsextremen Anschlagsserie von Berlin-Neukölln hat die Generalstaatsanwaltschaft zwei Ermittler versetzt und das komplette Verfahren übernommen. Es seien „Umstände zutage getreten, die die Befangenheit eines Staatsanwalts als möglich erscheinen ließen“, heißt es in einer Mitteilung der Justiz. Einer der beiden Versetzten ist der Leiter der Abteilung Staatsschutz. Alle bisherigen Ermittlungen in mehr als 70 Verfahren sollen nun komplett überprüft und danach fortgeführt werden.