Mindestens 19 Kinder starben nach dem Amoklauf in Uvalde. Foto: dpa/Dario Lopez-Mills

Ein 18-Jähriger stürmt in eine Grundschule in der texanischen Stadt Uvalde und tötet mindestens 19 Kinder und zwei Erwachsene. Viele Prominente und Politiker zeigen sich nach der Tat erschüttert und wütend. Die Reaktionen im Überblick.

Ein 18-Jähriger hat in einer Grundschule im US-Bundesstaat Texas das Feuer eröffnet und mindestens 19 Schulkinder getötet. Es handelt sich um eines der verheerendsten Schulmassaker in der US-Geschichte. Den Ermittlern zufolge betrat der Schütze am Dienstagnachmittag die Grundschule in der Kleinstadt Uvalde und schoss um sich. Auch mindestens zwei Erwachsene wurden bei dem Vorfall getötet. Der Schütze wurde ersten Erkenntnissen nach von Sicherheitskräften getötet.

US-Präsident Joe Biden wandte sich an die Nation und forderte strengere Waffengesetze.

Neben ihm äußerten sich in den USA viele Prominente, Schauspielerinnen und Schauspieler oder Sportlerinnen und Sportler. Unter ihnen: Die US-Popsängerin Taylor Swift (32) hat sich nach dem Schulmassaker in Texas mit emotionalen Worten an ihre Fans gewandt. „Ich bin erfüllt von Wut und Trauer und so gebrochen durch die Morde in Uvalde. Durch Buffalo, Laguna Woods und so viele andere. Durch die Art und Weise, wie wir als Nation auf unfassbaren und unerträglichen Kummer konditioniert wurden“, schrieb der Superstar auf Twitter.

Dazu teilte Swift ein Video des Basketball-Meistertrainers Steve Kerr von den Golden State Warriors. Dieser hatte am Dienstagabend (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz vor der Playoff-Partie bei den Dallas Mavericks in einem Gefühlsausbruch strengere Waffenkontrollen in den USA gefordert. Der 56-Jährige richtete sich direkt an 50 Senatoren, die schärfere Waffenvorgaben bislang verhinderten. Kerrs Worte seien wahr „und sie schneiden so tief“, schrieb Swift dazu.

Auch Matthew McConaughey trauert um die Opfer und fordert nach dem Massager in seiner texanischen Heimatstadt mehr Einsatz im Kampf gegen Waffengewalt.

„Dies ist eine Epidemie, die wir in den Griff bekommen können, und unabhängig davon, auf welcher parteipolitischen Seite wir stehen, wissen wir alle, dass wir es besser machen können. Wir müssen es besser machen“, schrieb der Oscar-Preisträger von 2014 („Dallas Buyers Club“) am späten Dienstagabend (Ortszeit) auf Twitter. Man müsse Maßnahmen ergreifen, damit niemand das erleben müsse, was die Eltern in Uvalde und andere Angehörige davor durchgemacht hätten.

„Wieder einmal haben wir auf tragische Weise bewiesen, dass wir es nicht schaffen, verantwortungsvoll mit den Rechten umzugehen, die uns unsere Freiheiten gewähren“, schrieb McConaughey.

Für jeden Amerikaner sei es nun an der Zeit, sich zu fragen: „Was ist es, das wir wirklich schätzen? Wie können wir das Problem beheben?“, forderte der US-Schauspieler. „Wir können nicht noch einmal ausatmen, uns in Ausreden flüchten und diese tragische Realität als Status quo akzeptieren.“

Auch Papst Franziskus äußerte sich: „Mein Herz ist gebrochen nach dem Blutbad in der Grundschule in Texas“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. „Ich bete für die Kinder, für die toten Erwachsenen und für deren Familien.“

Politische Forderung des Papstes

Es sei höchste Zeit, den „wahllosen Handel mit Waffen“ zu stoppen, forderte der Pontifex in seiner kurzen Ansprache. „Wir müssen alle mithelfen, dass solche Tragödien nicht wieder passieren.“

In Deutschland bekundeten viele Politiker ebenfalls ihr Beileid. Das „unfassbare Massaker“ lasse sich kaum in Worte fassen, twitterte Bundeskanzler Olaf Scholz am Mittwoch auf Englisch. Er sprach „unseren amerikanischen Freunden“ sowie Präsident Joe Biden sein Beileid aus.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier äußerte sich erschüttert über die Bluttat. „Der grausame Tod wehrloser Kinder, die voller Neugier und Lebensfreude am Anfang ihres Lebens standen, macht mich fassungslos. Trauer und Schmerz der Eltern, Geschwister, Freunde und Familien sind unermesslich. Es gibt keine passenden, heilenden Worte im Angesicht solchen Leids“, schrieb Steinmeier am Mittwoch an US-Präsident Joe Biden.

SPD-Chefin Saskia Esken schrieb auf Twitter von unfassbarer Trauer und unfassbarer Wut. „Wieder sind unschuldige Menschen, ja: Kinder! in den USA Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Sie sind auch Opfer derjenigen, die gegen alle Vernunft eine schärfere Regulierung des Waffenbesitzes verhindern!“

Die Chefin der Grünen im Bundestag, Britta Haßelmann, schrieb auf Twitter von erschütternden Nachrichten. „Wann endlich gibt es schärfere Waffengesetze?!“, fragte auch sie.