In Paris häufen sich die Beschwerden über die Fahrer von E-Scootern. Nun versucht die Stadt, die allergrößten Auswüchse einzudämmen. Foto: picture alliance/dpa/Edith Geuppert

In Zonen mit viel Fußgängern wird die Geschwindigkeit der Gefährte reduziert. Grund sind zu viele Beschwerden und schwere Unfälle.

Paris - Paris verliert die Geduld mit den E-Roller-Fahrern. Immer wieder kommt es zu Unfällen. Erst Mitte Juni ist eine 32-jährige Italienerin auf einem Fußgängerweg am Pariser Fluss Seine von einer Trottinette angefahren und tödlich verletzt worden. Entgegen der Regeln fuhren zwei junge Frauen auf einem Roller und offensichtlich waren beide alkoholisiert. Auch die Klagen über Rowdys auf den Gefährten haben sich zuletzt gehäuft.

Die Geschwindigkeit wird reduziert

Als Konsequenz wird nun in Gegenden mit vielen Fußgängern die Geschwindigkeit der E-Scooter automatisch von normal 20 auf 10 Kilometer pro Stunde reduziert. Das gilt für elf Zonen im Herzen von Paris, etwa rund um Les Halles oder den Place de la République. „Dank des Geolocation-Systems erkennen wir, dass der Roller in eine der vorgegebenen Zonen einfährt und das System verhindert dann, dass 10 Stundenkilometer überschritten werden“, erklärt Maria Biasutti, General Manager von Dott France. Die Nutzer werden schon beim Anmieten der Fahrzeuge über die App darauf hingewiesen, dass die Geschwindigkeit in manchen Bereichen gedrosselt werden kann.

15 000 E-Scooter in Paris

Es ist nicht die erste Maßnahme der Stadtverwaltung, um das anfängliche Chaos in der Stadt etwas zu lichten. So wurde etwa die Zahl der Anbieter auf drei beschränkt. Die Betreiber Lime, Dott und Tier haben nun insgesamt rund 15 000 E-Scooter in Paris stationiert. Zudem wurden 2500 spezielle Parkflächen geschaffen, wo die Roller abgestellt werden müssen. Wer das Gefährt achtlos parkt, kann vom Betreiber gesperrt werden.

Die Zahl der Beschwerden nimmt zu

Doch das alles half offensichtlich wenig. „Wir haben zwar die Zahl der Betreiber begrenzt“, sagt David Belliard, zuständiger Bürgermeister für den Verkehr in Paris. „Allerdings mussten wir im Laufe der Monate feststellen, dass diese Maßnahme nicht ausreicht.“ Die Zahl der Beschwerden über die Trottinette hätten immer weiter zugenommen. Er verweist auf Städte wie New York und Barcelona, die die Nutzung zum Teil drastisch eingeschränkt hätten. David Belliard will nun beobachten, wie sich die Lage entwickelt, doch er warnt: „Wenn es nicht besser wird, werden wir zu drastischeren Maßnahmen greifen.“ Sogar das völlige Verbot der Trottinette steht im Raum.