Hui, welches Schlossgespenst hält sich denn da am Rathausschlüssel fest? Foto: Simon Granville

Es spukt im Hemminger Schloss, das seit 40 Jahren der Sitz des Rathauses ist. Die Narren geben alles, um dem ein Ende zu bereiten.

Das ist dann wohl die berühmt-berüchtigte Ruhe vor dem Sturm gewesen. Nachdem es im vergangenen Jahr in Hemmingen keinen Rathaussturm gab, haben die Strohgäunarren der Fasnetgilde mit viel Getöse am Samstag wieder die Verwaltungszentrale erobert – die seit 40 Jahren im Varnbülerschen Schloss untergebracht ist. Was dem Bürgermeister Thomas Schäfer (CDU) gut gefällt und Teil des Wortgefechts war. „Aus Schlossgemäuern, alt und fein, wurde Hemmingens Regierungsschrein.“

Das Wortgefecht mit den Narren trug der Rathauschef mit etwa einem Dutzend seiner Mitarbeiter, alle verkleidet als Schlossgespenster, aus. „Wir dachten, um das Jubiläum ‚40 Jahre Rathaus im Schloss‘ in diesem Jahr einzuläuten, wären Schlossgespenster doch ganz nett“, meint der Rathauschef. Zumal die Kostümierung mit alten Bettlaken einfach zu bewerkstelligen gewesen sei– „und der Vorteil bei den Temperaturen ist, dass man mehr darunter anziehen kann und das verdeckt wird“, sagte Thomas Schäfer und lachte.

Zum Loben gibt es: nichts!

Aber nicht lang, denn die Narren, die Goischderjäger, ließen nicht locker, ehe sie das Rathaus gestürmt hatten – und der Gemeindeverwaltung ordentlich die Meinung gegeigt. „Ihr Quälgoschdr dort oba, euch ka mr gar net loba.“ Der Zeitpunkt der Bundestagswahl? Passt natürlich auch nicht so recht. „Veranstaltungen ond Omzüg fallet deswega aus – des isch dr absolte Graus.“