Masken aus Afrika – das Lindenmuseum in Stuttgart beschäftigt sich intensiv mit der kolonialen Vergangenheit. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Viele Bürger, so scheint es, sind offener für die Not anderer geworden. Das spiegelt sich auch im Engagement gegen Rassismus, meint Jan Sellner, Leiter der Lokalredaktion.

Stuttgart - An diesem Samstag wird in Stuttgart erneut demonstriert. Dabei richtet sich der Blick besonders auf die Kundgebung gegen Rassismus auf dem Cannstatter Wasen, zu der mehrere Tausend Teilnehmer erwartet werden. Es waren vor allem junge Menschen, die nach dem Mord an dem Afroamerikaner George Floyd in den USA am vergangenen Samstag in Stuttgart ein überwiegend leises, gemessen an der Teilnehmerzahl jedoch starkes Zeichen gegen Rassismus gesetzt haben, in klarer Abgrenzung von Störern. Auch an diesem Samstag ist eine „silent Demo“ geplant, ein Aufschrei in Form eines stillen Protests gegen die oft stillschweigend hingenommenen, vielgestaltigen Ausprägungen von Rassismus. Der Zulauf ist groß, parallel dazu diskutiert die Stadtgesellschaft intensiv über das Thema.