In Oberesslingen wird am Dienstag das Personal eines Imbisses mit einem Messer bedroht und in der Hauptstraße in Esslingen-Zell randaliert am selben Tag ein psychisch auffälliger Mann – die Polizisten mussten Pfefferspray und einen Polizeihund einsetzen.
Erst im Dezember hatte ein Großaufgebot an Einsatzkräften eine Wohnung in der Hauptstraße in Esslingen-Zell durchsucht, nachdem der Bewohner seine Nachbarn mehrfach mit dem Tode bedroht hatte. Jetzt hat die Polizei erneut einen psychisch auffälligen Mann in einer Wohnung in der gleichen Straße in Gewahrsam genommen, nachdem er randaliert und mit Gegenständen geworfen hatte.
Er wurde in eine Fachklinik eingewiesen – ebenso wie ein weiterer Mann, der am Dienstagnachmittag das Personal in einem Imbiss in Oberesslingen mit einem Messer bedroht haben soll.
Mann verschanzt sich mit Messer in seiner Wohnung
Um kurz nach 18.30 Uhr am Dienstagabend war die Polizei in die Hauptstraße im Stadtteil Zell gerufen worden, weil ein Bewohner randaliert und Gegenstände umhergeworfen hatte. Als die Polizisten eintrafen, hatte sich der Betroffene bereits in seiner Wohnung verschanzt und reagierte nicht auf die Kontaktversuche der Einsatzkräfte.
Nachdem sich die Beamten Zugang zur Wohnung verschafft hatten, habe der Mann ein Messer in der Hand gehalten, weshalb man Pfefferspray gegen ihn eingesetzt habe, teilt die Polizei mit. Dieses habe bei dem Mann jedoch keine Wirkung gezeigt. Deshalb habe man einen Diensthund eingesetzt, um den Mann zu überwältigen. Der Betroffene habe jedoch derart großen Widerstand geleistet, dass ihm nur unter erheblichem Kraftaufwand mehrerer Beamter Handschellen angelegt werden konnten.
Mann wird durch Bisse von Polizeihund verletzt
Weil der Mann durch Bisse des Diensthundes verletzt worden sei, habe man ihn zunächst zur medizinischen Versorgung ins Krankenhaus gebracht und dann in eine Fachklinik eingeliefert. Auch einer der Beamten sei leicht verletzt worden. Man habe ein Strafverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet.
Ebenfalls am Dienstag ist es zu einem größeren Polizeieinsatz in der Hirschlandstraße in Oberesslingen gekommen. Gegen 17 Uhr hatten Zeugen gemeldet, dass eine Person das Personal in einem Imbiss mit einem Messer bedrohe. Als die ersten Polizeistreifen eintrafen, hatte sich der Mann bereits entfernt. Kurze Zeit später kehrte der 23-Jährige jedoch zurück und konnte vorläufig festgenommen werden. Dabei leistete der Mann erheblichen Widerstand. Laut Polizei führte er das mutmaßlich zuvor verwendete Messer in seinem Hosenbund mit sich. Das Messer wurde beschlagnahmt. Aufgrund seines Gesundheitszustandes wurde der 23-Jährige in der psychiatrischen Abteilung eines Krankenhauses untergebracht.
Bereits im Dezember Großeinsatz in Hauptstraße in Esslingen-Zell
Bereits im Dezember des vergangenen Jahres hatte die Polizei den Bewohner einer Wohnung in der Hauptstraße in eine psychiatrische Fachklinik eingeliefert. Der 53-Jährige hatte zuvor schon eine geraume Zeit lang seine Nachbarn mit dem Tode bedroht.
Anfang Dezember war es zu einem Großeinsatz der Polizei gekommen, weil man Sprengstoff und möglicherweise auch Waffen in der Doppelhaushälfte unweit des Kreisverkehrs in Richtung Oberesslingen vermutet hatte. Angesichts dieses Verdachts waren auch Sprengstoffexperten des Landeskriminalamts im Einsatz gewesen, die in dem Gebäude aber keine gefährlichen Gegenstände oder Substanzen fanden. Inzwischen ist der 53-Jährige offenbar aus der Fachklinik entlassen worden.
Mord an Luca S.
Dem Großeinsatz vorausgegangen war eine Tragödie in der Esslinger Innenstadt, die die Menschen in der Stadt und weit darüber hinaus erschüttert hatte. Der mutmaßliche Täter, ein 61-Jähriger, erschoss Mitte November des vergangenen Jahres den 31-jährigen Sohn seines Vermieters und sich selbst, zudem zündete er das Haus an.
Vor der Tat soll der 61-Jährige die Familie seines Vermieters über einen sehr langen Zeitraum immer wieder mit dem Tode bedroht haben, auch Besucher des Hauses sollen wiederholt bedroht, provoziert und beleidigt worden sein. Möglich, dass die Behörden vor dem Hintergrund dieser Tat sensibel auf die Drohungen des 53-Jährigen in der Zeller Hauptstraße reagierten und präventiv agieren wollten.