Der Räuber Hotzenplotz macht in Stuttgart Werbung fürs Lesen – und für die lokalen Buchhändler. Foto: ak

Der Stuttgarter Verlag Thienemann-Esslinger unterstützt mit großflächigen Plakaten die Buchhandlungen im Stuttgarter Raum, die nun wieder offen sind. Dort gibt es nicht nur Klassiker zu entdecken.

Stuttgart - Achtung, Räuber Hotzenplotz ist zurück! Nachdem das Junge Museum im Alten Schloss dem Mann mit der Pfefferpistole 2019 eine eigene Ausstellung gewidmet hatte, ist er nun zurück in der Stadt. Der Held aus Otfried Preußlers Kinderbuchklassiker lädt derzeit von 30 Plakatwänden herab quer durch die Stadt zur räuberstarken Bücherjagd ein und macht Werbung für den lokalen Buchhandel. Mit dieser Aktion möchte der Stuttgarter Verlag Thienemann-Esslinger, dem Zuhause von Otfried Preußlers Bestsellern, gezielt den Buchhandel vor Ort bei der aktuellen Wiedereröffnung unterstützen.

„Wir freuen uns sehr, dass das Lesen und die Beschäftigung mit Büchern so vielen Kindern und ihren Familien die Ausnahmesituation des Lockdowns erleichtert hat, und wir hoffen, dass wir den Buchhandel darin unterstützen können, diese Lesefreude weiter zu nähren“, so Bärbel Dorweiler, Verlegerin des Thienemann-Esslinger-Verlags. Dabei soll auch Räuber Hotzenplotz helfen. Denn dem lokalen Buchhandel und den Autoren fehlen nach wie vor die Lesungen als beste Möglichkeit, junge Menschen emotional für Bücher zu begeistern.

Statt Klassikern neue Welten entdecken

Wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels meldete, sorgen Kinder- und Jugendbücher für „stabile bis steigende Umsätze“ und sind nach Romanen für Erwachsene zweitwichtigster Umsatzfaktor. Gerade in der Coronakrise sind Kinder- und Jugendbücher für viele Eltern noch wichtiger geworden. „Trotz Ladenschließungen aufgrund der Pandemie lag das Kinder- und Jugendbuch Ende August 2020 bei einem Umsatzplus von 5 Prozent gegenüber demselben Zeitraum 2019“, sagt Börsenvereins-Sprecher Thomas Koch. Das mache deutlich, „dass Bücher in Krisenzeiten wichtige Funktionen übernehmen: Sie bieten nicht nur Beschäftigung, sondern ermöglichen auch Bildung und geben Halt.“

Jetzt hat der Buchhandel wieder geöffnet und zeigt den Eltern, dass es Neues zu entdecken gibt. In Krisenzeiten greifen nämlich viele zu dem, was sie bereits kennen – und auch da soll der Klassiker Hotzenplotz ein Türöffner und Mutmacher sein. So wirbt der Räuber für Neuerscheinungen aus dem Stuttgarter Verlag und für junge Autoren und Autorinnen wie Oliver Scherz und Sabine Bohlmann.