Der Psychologie-Podcast „Die Lösung“ versucht, Antworten auf die kleinen und großen Probleme des Lebens zu geben. (Symbolfoto) Foto: imago/Westend61/Robijn Page

Mit Entscheidungen, Kritik oder Kummer wird im Laufe des Lebens jeder konfrontiert. Der Psychologie-Podcast „Die Lösung“ beschäftigt sich mit all diesen Themen und versucht Antworten zu geben. Wir haben uns das Format näher angesehen.

Stuttgart - Wer sich „Die Lösung“ anhört, holt sich die Therapiecouch ins heimische Wohnzimmer. Als stiller Zuhörer erfährt man mehr über die Gefühlswelt anderer – und seine eigene. Moderatorin Verena Fiebiger geht mit Diplom-Psychologin Lena Schiestel lebensnahen Problemen auf den Grund. Der Podcast im Überblick:

Die Protagonisten

Verena Fiebiger und Lena Schiestel beleuchten in jeder Ausgabe ein Thema, von der Prüfungsangst bis zur Quarterlifecrisis. Fiebiger führt als Moderatorin durch das Format, sie ist zudem Radio- und Filmautorin. Die Diplom-Psychologin Schiestel erklärt, was hinter den verschiedenen Gefühlen steckt und gibt Tipps zur Problemlösung. Aufhänger ist jeweils die persönliche Geschichte eines Hörers oder einer Hörerin. So erzählt Lisa in der Eifersuchtsausgabe beispielsweise davon, wie sie das Smartphone ihres Freundes auf Nachrichten anderer Frauen kontrolliert. Die Moderatorin und die Psychologin besprechen anschließend, was es mit dem Gefühl der Eifersucht auf sich hat, was die Auslöser sind und wie man damit umgeht.

Darum geht’s

Wut, Scheitern, Einsamkeit – Erfahrungen mit Themen wie diesen macht jeder im Laufe seines Lebens. Der Umgang mit Gefühlen ist alles andere als einfach und einen allgemeingültigen Ratschlag für die Problemlösung gibt es nicht. Im Podcast kommen Moderatorin Verena Fiebiger und Diplom-Psychologin Lena Schiestel der Lösung aber durchaus näher. Persönliche Einblicke gibt es nicht nur durch die abwechselnden Protagonisten, auch die Moderatorin erzählt von ihren Erfahrungen rund um Liebeskummer, nicht abschalten können und Co.. „Die Lösung“ ist ein Format von Puls, dem jungen Programm des Bayerischen Rundfunks, das im Mai 2019 an den Start ging.

Lesen Sie hier die Rezension zum Podcast „Oh, Baby!“

Die Stimmen

Fiebiger und Schiestel sind stimmlich gut voneinander zu unterscheiden. Beide sprechen klar und unverkrampft. Vor allem Moderatorin Verena Fiebiger redet frei von der Leber. Ihr umgangssprachlicher Ton („in die Fresse gekriegt“, „verkackt“, „wie sich in die Hose pieseln“) ist passend für die Zielgruppe des Podcasts. Kurze O-Töne des jeweiligen Protagonisten werden verteilt über die Folge eingespielt, sodass Fiebiger und Schiestel direkt Bezug dazu nehmen.

Suchtfaktor oder Abschaltgefahr

Suchtfaktor. Wieso? Die Geschichten sind aus dem Leben gegriffen, sodass jeder Anknüpfungspunkte findet, sich gut einfühlen kann. Die Themen sind nicht trocken, was auch an Verena Fiebiger liegt, die mit ihrer authentischen Art das Format auflockert. Die Psychologin Lena Schiestel gibt neben Tipps auch einen realistischen Blick auf schwierige Situationen im Leben. Am Ende einer Folge steht zwar nicht das Patentrezept für jede Herausforderung, doch nimmt man für den zukünftigen Umgang damit etwas mit. „Es gibt nicht die Lösung – jeder strauchelt, so gut er kann.“ Ein durchaus treffender Satz aus der Podcastbeschreibung.

Info

„Die Lösung“ erscheint wöchentlich unter anderem in der BR Mediathek, bei Apple Podcasts, Audionow und Spotify.