Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Der Protestposten der Stuttgart-21-Kritiker gegenüber vom Bahnhof zieht in eine neue, stabilere Bleibe um. Auch elf Jahre nach der Gründung soll die Anlaufstelle erhalten bleiben.

Stuttgart - Die Mahnwache gegen Stuttgart 21, jenes Zelt gegenüber dem Hauptbahnhof am Arnulf-Klett-Platz, ist am Montag abgebaut worden. Aber nicht etwa, weil den Kritikern des Milliardenprojekts angesichts des Baufortschritts die Puste ausgegangen wäre. Eher im Gegenteil: nach elf Jahren fast ununterbrochener Präsenz in einem Zelt habe die Stadt grünes Licht gegeben für ein festeres Gebäude aus Holz. „Da muss man OB Nopper ausdrücklich loben“, sagt Werner Sauerborn vom Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21.

Neubau aus Holz

Die Stadt habe den Neubau an gewisse Vorgaben geknüpft, sagt Sauerborn. So dürfe der nicht größer sein als das Vorgängerzelt. Und der Neubau dürfe auch nicht im Boden verankert werden. Wenn alles glatt laufe, solle das neue Domizil der Mahnwache Anfang August fertig sein.

Es ist nicht die erste Veränderung des Protestpostens. Gegründet wurde er im Juli 2010. Damals rückte der Abriss des Nordflügels des Bahnhofsgebäudes näher. Projektgegner harrten Tag und Nacht aus und legten so den Grundstein für die Mahnwache. Als deren Standort der Baugrube für das neue Technikgebäude am Nordausgang des Bahnhofs im Weg stand, musste die Mahnwache umziehen und fand einen neuen Platz gegenüber vom Bahnhof. Im vergangenen Jahr waren die Aktivitäten wegen der Corona-Pandemie vorübergehend eingeschränkt gewesen.

Dauerdienst ist nicht mehr nötig

Das Zelt sei über die Jahre hinweg immer besetzt gewesen, 24 Stunden am Tag, 365 Tage das Jahr. „Mit dem neuen Haus wird das nicht mehr nötig sein. Das können wir verschließen“, sagt Sauerborn. Das wird aber sicherlich dem Anliegen der Mahnwachen-Betreiber keinen Abbruch tun.