Altgediente Gamer schnalzen bei „Prince of Persia“ mit der Zunge. Nun kommt nach langer Pause ein neuer Ableger auf den Markt. Lohnt sich das Spiel?
Lange ist’s still gewesen um die legendäre Spielereihe „Prince of Persia“. Vom Spieleentwickler Jordan Mechner Ende der 1980er Jahre als puristisches, genial-tückisches Jump’n-Run-Spiel erfunden, mauserte sich die Reihe über die Jahre zu einem vielfältigen und erfolgreichen Franchise, das jedoch mit „Die vergessene Zeit“ im Jahr 2010 ein vorläufiges Ende fand.
Als Ubisoft dann 2023 ein neues Spiel mit dem Untertitel „The Lost Crown“ ankündigte, mischte sich in die Vorfreude der Fans bald argwöhnisches Stirnrunzeln. Denn anders als die sonst von Ubisoft gewohnten offenen und in den zurückliegenden Ablegern auch dreidimensionalen Welten sollte „The Lost Crown“ ein so genanntes 2D-Plattform-Spiel werden. Die Level scrollen also zweidimensional in alle vier Richtungen, in die sich die Spieler bewegen. Ein Rückschritt oder eine Besinnung auf alte Stärken?
Worum geht es?
Der Namensgeber der Spielereihe gerät in „The Lost Crown“ selbst in Gefangenschaft. Eine Gruppe von Kämpfern, die so genannten „Unsterblichen“, macht sich auf, den Prinzen zu befreien. Mit von der Partie ist Sargon, ein junger Haudrauf. Ihn steuern die Spieler durch das alte Persien, um den verschleppten Prinzen zu retten.
Die Hintergrundgeschichte ist also fix erzählt, ebenso schnell geht es für Sargon in eine sandig-exotische Version des Orients. Die ersten Level dienen wie üblich, das Gameplay zu erlernen, danach gilt es sich durch mit Feinden und Fallen gespickten Labyrinthe zu kämpfen – ganz in der Tradition von „Prince of Persia“.
Turbulentes Gameplay mit vielen Effekten
Beim Gameplay macht Ubisoft vieles richtig. Sargon lässt sich geschmeidig durch die Level steuern, lernt nach und nach spektakuläre Kampfmoves und Sprünge. Bei der Suche nach dem Prinzen gilt es allerlei genretypische Rätsel zu lösen, verborgene Durchgänge zu finden und Sprungkaskaden zu trainieren.
Das alles passiert in einer comicartigen Grafik à la Fortnite, die zwar sehr hübsch anzusehen und mit vielen Effekten garniert ist, aber auf den zweiten Blick eine gewisse Originalität vermissen lässt. Die Zwischensequenzen fügen sich größtenteils nahtlos ins Spielgeschehen ein. Ein bisschen langatmig geraten mitunter die Dialoge. Die „Unsterblichen“ sind deutlich redseliger, als man es von kampferprobten Helden erwarten könnte.
Fazit: Für Fans von Metroidvania-Klonen empfehlenswert
Wer am Genre der so genannten Metroidvania-Spielen Gefallen findet, kann bei „Prince of Persia: The Lost Crown“ zugreifen. Das Spiel ist ein witziger und unterhaltsamer Ableger, der das Genre allerdings nicht wirklich neu erfindet. Alle anderen können auf das Remake von „The Sands of Time“ warten, das Ubisoft ebenfalls angekündigt hat.
„Prince of Persia: The Lost Crown“ erscheint am 18. Januar 2024 auf allen gängigen Spieleplattformen