Bei der Esslinger eSports-EM Anfang Juni wurde das Spiel „FIFA 21“ gespielt. Foto: Roberto Bulgrin

Die Eßlinger Zeitung ist mit dem „Nova Innovation Award“ der deutschen Zeitungen 2021 ausgezeichnet worden. Die EZ erhielt den Preis des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) am Dienstag für ihre E-Sport-Serie und die Umsetzung der Esslinger eSports-EM in der Kategorie Neue Geschäftsfelder.

Esslingen - Der „Nova Innovation Award“ der deutschen Zeitungen geht 2021 nach Esslingen: Wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), der den Preis in diesem Jahr bereits zum fünften Mal ausgeschrieben hatte, am Dienstag im Rahmen seines Jahrestreffens „BDZV. Der Kongress“ bekannt gab, erhält die Eßlinger Zeitung die Auszeichnung in der Kategorie Neue Geschäftsfelder für die Konzeption und Ausrichtung der Esslinger eSports-EM.

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„Innovationen brauchen eine Bühne”, lautete das Motto des Nova Innovation Awards in diesem Jahr. Ein Motto, das gut zum E-Sport-Projekt der EZ passt. Denn: „Die Zeiten, in denen E-Sport nur ein Thema für Computer-Nerds war, sind lange vorbei. Unser Ziel war es, mit dem Format ein positiv geladenes redaktionelles Thema zu spielen, um vor allem junge Zielgruppen und deren Umfeld zu aktivieren und damit das Image der Zeitung ein Stück weit zu entstauben“, erklärt Steffen Koch, Projektleiter der Esslinger eSports-EM.

Der Auslöser für die Überlegungen zu dem Thema sei laut Koch die Fußball-EM 2021 gewesen. Weil wegen der Corona-Pandemie keine Public-Viewing-Veranstaltungen stattfinden konnten, sei der Gedanke gereift, ein digitales Event mit Fußballbezug zu schaffen. „Als wir uns näher mit der Zielgruppe der Gamer beschäftigt haben, fiel schnell auf, dass es vom Alter her betrachtet durchaus Überschneidungen dieser Zielgruppe mit der Zielgruppe unserer Online-Leser gibt“, sagt Koch.

Großes redaktionelles Themenspecial

Nach intensiver Vorbereitung fiel am 29. März der Startschuss für die Bewerbung des Turniers und gleichzeitig für ein redaktionelles E-Sport-Themenspecial, in dessen Rahmen sowohl in der gedruckten Ausgabe der EZ als auch digital regelmäßig Artikel zum Thema Gaming und E-Sport veröffentlicht wurden. Neben Texten rund um die eSports-EM erschienen Artikel zur Geschichte des E-Sports, Stars der Szene wie Content Creator, Twitch-Streamer und E-Sport-Profi Niklas Luginsland wurden porträtiert und natürlich ging es auch um das Videospiel „FIFA 21“, das bei der Veranstaltung gespielt wurde. Die Esslinger eSports-EM war als Zweier-Wettbewerb konzipiert, das heißt immer zwei Spieler steuerten gemeinsam ein Team.

Nach einer mehrwöchigen Bewerbungsphase, während der die Zweier-Mannschaften Steckbriefe einreichen, sich vorstellen und so um die Gunst der EZ-Community werben konnten, folgte ein großes Community-Voting, bei dem die Nutzer ihre Favoriten in das Turnier wählen konnten – das Highlight der Turniervorbereitung. Insgesamt 59 Zweier-Teams standen bei der Abstimmung zur Wahl, die 22 Duos mit den meisten Stimmen schafften es ins Teilnehmerfeld der eSports-EM.

Event als Hybridveranstaltung

Da der Spielplan des virtuellen Turniers sich an dem seines realen Vorbilds orientierte, nahmen insgesamt 24 Mannschaften an der Veranstaltung teil. Die beiden offenen Plätze wurden von den Teams der Turnierausrichter, der Eßlinger Zeitung und den Stadtwerken Esslingen, besetzt, die dank einer Wildcard teilnehmen durften.

Die eSports-EM wurde in der Graffitihalle der Eßlinger Zeitung als Hybridveranstaltung ausgerichtet: Die Spieler saßen pandemiebedingt unter Einhaltung eines strengen Hygienekonzepts live in der Halle vor der Bildschirmen, während die Zuschauer die Spiele in Livestreams auf Youtube, Twitch und der Turnierwebsite mitverfolgen konnten und die Möglichkeit hatten, sich in einem moderierten Chat in Echtzeit zum Geschehen auf dem virtuellen Rasen zu äußern.

Bindung einer jungen Zielgruppe an die Zeitung

Insgesamt erzielte die EZ mit der eSports-EM online über alle Kanäle hinweg mehr als 1.350.000 Impressions. „Zudem ist es uns gelungen, die junge Zielgruppe zu aktivieren. Das haben wir anhand der vielen Interaktionen, Reaktionen und Zugriffe wie Likes, Voting-Teilnehmer, Anzahl der eingesendeten Steckbriefe, E-Mails, Kommentare sowie der Chat-Beiträge in den Livestreams festgestellt“, erklärt Projektleiter Steffen Koch.

Durch die unterschiedlichen Bestandteile und Phasen des Projekts mit dem redaktionellen Online-Special, dem Community-Voting und dem großen Turnier Anfang Juni zum Abschluss des Projekts sei es gelungen, die Zielgruppe über einen längeren Zeitraum an das Angebot der Eßlinger Zeitung zu binden.

Wiederholung des Projekts ist geplant

Ist angesichts des positiven Projektverlaufs also eine Wiederholung des Events geplant? Diese Frage beantwortet Koch so: „So gut wie alle Teilnehmer haben uns nach dem Turnier danach gefragt. Wir werden das Format mit Sicherheit wiederholen. Dafür würde sich etwa die WM im Jahr 2022 anbieten. Zudem denken wir darüber nach, wie wir ein Format schaffen können, das wir in gewisser Regelmäßigkeit über das ganze Jahr hinweg spielen können.“